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Dieser Beitrag erschien durch Kooperation mit Mopo
Drogengeschäfte in Hamburger Knast : Hinter Gittern leben Dealer weiter „wie draußen, protzig und dekadent“
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Diverse Zellen in Santa Fu wurden durchsucht, um Beweise für den schwunghaften Drogenhandel hinter Gittern zu sichern (Symbolbild)
Bild: picture alliance/dpa/Jan Woitas Diverse Zellen in Santa Fu wurden durchsucht, um Beweise für den schwunghaften Drogenhandel hinter Gittern zu sichern (Symbolbild)

Auch hinter Gittern soll eine in Hamburg organisierte und national bekannte Dealer-Gruppe weiter ihren illegalen Geschäften nachgehen und Häftlinge mit Drogen versorgen. Nach Informationen der Mopo haben sich die Beschuldigten das Leben im Knast so angenehm wie möglich gemacht.

Tonnenweise haben die verurteilten Männer, die nun im Gefängnis sitzen, mit Drogen gehandelt, vorrangig mit Koks. Über Monate kommunizierten sie im Verborgenen, tauschten über den „EncroChat“ Lieferwege und Kundendaten aus – bis französische Polizisten die Serverräume des Messenger-Dienstes infiltrierten. Danach konnten Beamte die Chats mitlesen und dadurch allein in Hamburg knapp 300 Dealer verhaften. Viele der Drogendealer sitzen bereits hinter Gittern.

Hinter Gittern gehen Dealer weiter ihren illegalen Geschäften nach

Unter ihnen: Big-Player der Hamburger Drogen-Szene wie Mehmet S. oder Ismajl Z. Sie sollen nun Distributionswege ins Gefängnis geschaffen haben, um Häftlinge mit Marihuana oder Kokain zu versorgen. Insgesamt ermitteln Polizei und die Staatsanwaltschaft gegen 24 Männer im Alter von 19 und 48 Jahren, darunter 14 JVA-Insassen.

13 Zellen in Fuhlsbüttel und eine in der JVA Glasmoor wurden bereits durchsucht.  Die Beschuldigten sollen sich ihre Arbeit professionell eingeteilt haben: Es gab Auftraggeber und sogenannte Läufer, die die Drogen in die JVA schmuggelten: Entweder als Besucher oder die Häftlinge selbst, die für genehmigte Ausgänge raus durften. Die in kleinen Tüten oder Kondomen eingepackten Drogen führten sie zumeist anal ein.

„Sie leben wie draußen auch; protzig und dekadent“

Die Auftraggeber sollen es sich in ihren Zellen gut gehen lassen, sich unter anderem Kalbsfilet und andere Köstlichkeiten in die JVA liefern lassen – teils gegen Bestechungsgeld, in anderen Fällen sollen auch Anwälte instrumentalisiert worden sein. Zudem genießen sie den teils ehrfürchtigen Respekt anderer Häftlinge.

„Das einzige Manko ist, dass sie an einem Ort gefangen sind, ansonsten leben sie wie draußen auch; protzig und dekadent“, so ein Beamter. Sie fühlten sich überlegen. „Doch der Aufschlag nun, zeigt ihnen genau das Gegenteil, dass sie es nämlich nicht sind.“

Jan Reinecke, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), glaubt, dass Haftstrafen die Täter höchstens in ihrer Bewegungsfreiheit behindern. „Die Haft wird genutzt, um neue Verbindungen und Vertriebswege in der Szene zu erschließen oder sich über den Austausch der eigenen Strafakten dahingehend zu beraten, was man nächstes Mal besser machen sollte, um nicht wieder erwischt zu werden“, so Reinecke. Insofern sei die Haftanstalt für Rauschgiftkriminelle auch als „Lehranstalt im negativen Sinne“ zu verstehen.

Was Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) von Hamburgs Justizsenatorin fordert und was Jan Reinecke zur Resozialisierung der Täter sagt, lesen Sie bei mopo.de.

 
 
 

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