Emmerich/Berlin - Nach dem spektakulären Einbruch in das Zollgebäude in Emmerich am 1. November hat der Bund Deutscher Kriminalbeamter Sicherheitsmängel beim Zoll kritisiert. Unbekannte hatten in Emmerich Millionen Euro in bar erbeutet. „Die Umstände sind nicht nur dubios, sondern auch peinlich für die Zollverwaltung. Auch ist dieser Einbruch kein Einzelfall“, kritisiert der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).

Anfang des Jahres hätten Unbekannte aus der Asservatenkammer des Berliner Hauptzollamts in Hohenschönhausen (Berlin) rund 5,2 Millionen beschlagnahmte, unversteuerte Zigaretten gestohlen, was 26 000 handelsüblichen Stangen mit einem Gesamtgewicht von 3,4 Tonnen entspreche. „Es scheint, dass die allgemeine Gefährdungsbeurteilung innerhalb des Zolls dringend überprüft werden müsste. Dabei geht es nicht nur um die Lagerung von Wertgegenständen und Barmitteln“, so die Gewerkschaft. Seit Jahren fordere der BDK eine Neujustierung der Kriminalitätsbekämpfung des Zolls und eine Annäherung an kriminalpolizeiliche Standards von BKA und Bundespolizei.

Nach dem Millionen-Einbruch im Zollamt Emmerich sucht die Polizei unterdessen mit einem Fahndungsfoto nach einem der Fluchtwagen. Es ist ein schwarzer Toyota. Mit dem Wagen war der Tatverdächtige weggefahren, der bei dem Einbruch mutmaßlich Schmiere gestanden hatte. Das Kennzeichen des Autos sei professionell in Form einer sogenannten „Komplett-Doublette“ gefälscht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Dabei wird ein legal angemeldetes Auto vollständig kopiert.