Jahreswechsel und Feuerwerk :
Sperrzone an Silvester?

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Silvester in Frankfurt: Böllern gehört in der Mainmetropole an Silvester  zum Programm.
Die Polizei in Großstädten berät über mögliche Regeln für den Jahreswechsel wegen der Corona-Vorgaben. In Frankfurt gibt es Überlegungen, Sperrzonen für beliebte Treffpunkte in der Stadt festzulegen.

Schon in Nicht-Corona-Zeiten ist Silvester in Frankfurt ein Großeinsatz. Es gibt eine abgesperrte und durch die Polizei gut überwachte Feiermeile am Main – die eine Reaktion auf die Kölner Silvesternacht mit zahlreichen sexuellen Übergriffen, aber auch auf die wachsende Terrorangst ist. Ansonsten aber konnte sich jeder, der wollte, frei in der Innenstadt bewegen und dort Feuerwerk zünden. Am Ende fiel es schwer zu sagen, wo die Polizei mehr zu tun hatte: auf den großen Plätzen in der Innenstadt oder in den Brennpunkt-Siedlungen.

In diesem Jahr nun könnte alles anders kommen. Größere Ansammlungen von Menschen sind wegen der Corona-Verordnung ohnehin verboten. In der Diskussion ist nun auch ein generelles Böller-Verbot. Die Stadt Frankfurt will nächste Woche darüber entscheiden, wie sie verfahren will. Der Leiter des Gesundheitsamts, René Gottschalk, sagte vor einigen Tagen der „Bild“-Zeitung: „In der Stadt, Tausende Menschen dicht zusammengedrängt, die Kracher abschießen: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.“ Für Frankfurt wird diese Frage eng damit verbunden sein, von welchen Örtlichkeiten man spricht. Denn denkbar wären auch verschiedene Sperrzonen in der Stadt, wie zum Beispiel am Mainufer, auf der Zeil oder am Opernplatz, wo sich erfahrungsgemäß die Menschen zum Feiern treffen. Vor einer Woche noch hieß es auf Anfrage allerdings aus dem Büro von Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU), man könne nicht die ganze Stadt zur Sperrzone erklären.

Die Gewerkschaft der Polizei würde tatsächlich einige wenige Sperrzonen befürworten, in denen sich erst gar nicht Menschen zum Feiern und Böllern versammeln können. Nach den Worten des Landesvorsitzenden, Andreas Grün, könnte das zumindest in Metropolen wie Frankfurt dazu zu führen, „Besucher aus dem Umland abzuhalten, in die Stadt zu kommen, um dort in größeren Gruppen zu feiern“. Ein generelles Verbot von Feuerwerk auszusprechen, hält er jedoch für schwierig. Dass die Polizei in jedem Fall einen Großeinsatz zu bewältigen hat, sieht auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter. „Wenn Alkohol im Spiel ist und die Menschen feiern wollen, aber nicht dürfen, ist der Ärger programmiert“, sagt der Landesvorsitzende Dirk Peglow. Letztlich müsse man nun abwarten, „was die Stadt an Vorgaben macht“.

Aus dem Polizeipräsidium hieß es, man sei in engen Gesprächen mit der Stadt und bereite sich auf diesen Einsatz vor, „um wie gewohnt frühzeitig und konsequent einzuschreiten“.