Verleihung der Knatterton-Ehrenmütze an Frau Dr. Wiebke Steffen - Auszeichnung einer Vorkämpferin für die Kriminalprävention
In Fortsetzung der von dem Kollegen Roland Stumpf initiierten Tradition konnte der LV SH auch in diesem Jahr einen Fahndungserfolg nach dem diesjährigen Knatterton-Ehrenmützen-Träger verkünden.
Es handelt sich um Frau Dr. Wiebke Steffen, die für ihre langjährigen Verdienste und das bis zum heutigen Tage andauernde hartnäckige Engagement für den Kampf um eine bessere Welt in einer humanen Gesellschaft geehrt wurde. Das hinter dem Stichwort „Community Policing“ mehr als nur ein Schlagwort für situative Symbolpolitik steckt, betonte der stellvertretende Landesvorsitzende Stephan Nietz in seiner Laudatio:
- Die Verleihung wurde im Rahmen des Knattertongesprächs mit zahlreichen Vertretern aus Politik und Gesellschaft erneut im Kieler Schloss vorgenommen.
„Aktuelle Einsparmaßnahmen, deren Erforderlichkeit wir alle als Steuerzahler nachvollziehen können, dürfen im Ergebnis nicht dazu führen, dass wir zum Beispiel aus den Image-prägenden Bereichen völlig zurückweichen und dazukommen, dass Prävention nur noch mit Gummigeschossen betrieben wird, wenn Jugendliche ihren sozialen Unmut artikulieren und Barrikaden brennen.“
Für das Bayerische Landeskriminalamt vertrat Fr. Dr. Steffen als Sozialwissenschaftlerin die Interessen des Freistaats in der Kommission Polizeiliche Kriminalprävention (KPK) und führte viele Jahre den Vorsitz in diesem Gremium. Darüber hinaus ist sie auch heute noch maßgeblich an der inhaltlichen Ausrichtung des Deutschen Präventionstages beteiligt und hat sich somit auch der gesamtgesellschaftlichen Prävention verschrieben.
Aus der Tatsache, dass die KPK als bundesweites Gremium eine Nichtpolizistin zu ihrer Vorsitzenden machte, sieht sich der BDK für seine Forderung nach einer weiteren Öffnung der Polizei für Experten bestätigt.
- Martin Bechert und Frau Dr. Wiebke Steffen im Austausch gelegentlich des Knattertongespräches zu sehen, im Hintergrund der Generalstaatsanwalt Erhard Rex und Innenminister Klaus Schlie, ganz rechts Henrik Reershemius und der Hamburger Landesvorsitzende André Schulz.
„Mit den aktuellen und den künftigen Herausforderungen kommen wir nur klar, wenn es uns auch gelingt, entsprechende Fachleute der unterschiedlichen Disziplinen in unsere Reihen zu bekommen. Das gilt sowohl für den sozialwissenschaftlichen Bereich als auch für technische Fachrichtungen wie die Informationstechnologie oder den wissenschaftlichen Teil der Forensik“ bekräftigte Stephan Nietz die verbandspolitische Forderung nach einer Expertenkripo.
Frau Dr. Steffen bestätigte in ihrer Erwiderungsrede, dass sie sich in der Tat im Rahmen ihrer nicht immer unkritischen Auseinandersetzung mit dem Establishment die eine oder andere „Beule“ geholt hat. Aber gerade das Setzen innovativer Impulse habe ihr immer sehr am Herzen gelegen.
Nach einem Streifzug unseres Bundesvorsitzenden Klaus Jansen durch weitere aktuelle verbandspolitische Themen wie die Herausforderungen in Sachen Jugend- und Internetkriminalität rundete Innenminister Klaus Schlie (CDU) die Rednerliste mit einem klaren Bekenntnis der Landesregierung zur Bedeutung der Kriminalprävention ab.