BDK befürwortet die anstehende Dunkelfeldstudie

04.06.2014

So mancher Leser wird sich noch an die jährlichen Veröffentlichungen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) in Mecklenburg-Vorpommern erinnern. Die Innenminister verkündeten wiederkehrend, dass unser Bundesland sicherer geworden sei, denn schließlich gingen die Fallzahlen der PKS tatsächlich Jahr für Jahr zurück.
BDK befürwortet die anstehende Dunkelfeldstudie

Wir als BDK hielten ebenso wiederholend dagegen, dass die PKS keine genügende Aussagekraft über die tatsächliche Höhe der Kriminalitätsbelastung besitzt und die Kriminalität oder die Kriminalitätsentwicklung nur unter zusätzlicher Beachtung des Dunkelfeldes betrachtet werden dürfen.

Jetzt endlich scheinen wir gehört worden zu sein. Das Ministerium für Inneres und Sport hat das Landeskriminalamt beauftragt, gemeinsam mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege, das Dunkelfeld der Kriminalität in unserem Bundesland aufzuhellen sowie die Kriminalitätsfurcht zu untersuchen. Im Projektauftrag werden sogar die Aussagen der Minister zur Kriminalität und deren Entwicklung relativiert, denn dort wird ausgeführt, dass die PKS nur eine eingeschränkte Aussagekraft besitzt und ein Großteil der verübten Straftaten den Ermittlungsbehörden gar nicht erst bekannt wird.

In der Dunkelfeld-Studie sollen ausgewählte Deliktsfelder analysiert werden, zu denen auch die Internetkriminalität zählt. Dieser Dunkelfeld-Betrachtung zollen wir einen besonderen Respekt, denn selbst die meisten Experten wagen nicht zu schätzen, ob die Zahlen des Dunkelfeldes bei diesem Phänomenbereich hundertfach, zehntausendfach oder millionenfach höher sind als die der bekannt gewordenen Straftaten.

Als Berufsvertretung der kriminalpolizeilich Beschäftigten wünschen wir der Projektgruppe viel Erfolg und die bestmögliche Aufhellung der Dunkelfelder bei den zu untersuchenden Deliktsfeldern. Selbstredend werden wir die Arbeit dieser Projektgruppe sachlich – soweit möglich - begleiten und weiter berichten.