BDK BPOL im Gespräch mit Präsident Dr. Romann

18.08.2016

Aus- und Fortbildung im Fokus
BDK BPOL im Gespräch mit Präsident Dr. Romann

Potsdam, 17.08.16 – Zu einem Gedankenaustausch trafen sich am 17.08.16 BPOL-Präsident Dr. Dieter Roman und der Vorsitzende des BDK BPOL, Thomas Mischke. In Vertretung des Abteilungsleiters Kriminalitätsbekämpfung vervollständigte LtdPD Uwe Kufner das Gesprächstrio.

Im ersten Teil des Gespräches ging es um die Belastung der Dienststellen durch die andauernden Abordnungen. Thomas Mischke führte hierzu aus, dass dieser Zustand unhaltbar sei und dass es keineswegs bis 2019 so weitergehen könne. Er verdeutlichte, dass es aus Sicht des BDK notwendig sei, sofort und spürbar für eine Entlastung zu sorgen. Dazu gehörten eine Reihe von Maßnahmen, wie das Freiziehen von PVB aus dem Objektschutz oder die vermehrte Einstellung von Tarifbeschäftigten/ Wachpolizisten für Querschnittsaufgaben, um mit den freiwerdenden PVB die Dienststellen zu stärken und die Abordnungsraten zu verringern.

Den zentralen Punkt des Gesprächs nahm das Thema Aus- und Fortbildung ein. Der BDK unterstützt den Ansatz des BPOLP, die Einstellungsraten vollumfänglich auszunutzen, auch wenn dadurch das ohnehin bereits jetzt stark eingeschränkte Fortbildungsangebot weiter eingeschränkt wird. Als Gegenmaßnahme sei es jedoch notwendig, die derzeitige „breite Querschnittsgrundbefähigungs-Ausbildung“ zu überdenken und stattdessen auf eine „spezialisierte Erstverwendungs-Befähigung“ zu setzen. Danach sollen die Anwärter im letzten Teil der Ausbildung auf ihre Erstver-wendung gezielt vorbereitet werden. Damit könnte die sonst immer erforderliche „Verwendungsfortbildung“ entfallen. 

In diesem Zusammenhang schlägt der BDK die Schaffung eines Kriminalistischen Fortbildungsinstitutes vor, welches von der BPOL, oder in Kooperation mit dem BKA/ ZKA aus zentraler Lage heraus, die gesamte Aus- und Fortbildung im kriminalpolizeilichen Bereich übernehmen könnte. Um das derzeitig kaum verfügbare Lehrpersonal der BPOL zu schonen, wäre eine Kooperation mit bestehenden Hochschulen in diesem Bereich denkbar und zielführend.
Da ein derzeitiges Institut nicht von heute auf Morgen aus dem Boden zu stampfen sei, warb Thomas Mischke einmal mehr für die „BDK-Kripo-Akademie“ die bereits heute besteht und die ein breites kriminalpolizeiliches Fortbildungsprogramm anbietet.

Auch das unselige Personalentwicklungskonzept wurde von Thomas Mischke angesprochen. Er bat den Präsidenten, dieses nachzubessern um einen deutlich überwiegenden Teil der Kriminalitätsbekämpfung in den Bereich der Spezialisierung und damit in die Ausnahmeregelung des PEK zu bringen.
Angesprochen wurde seitens des BDK auch das Thema MFE und die Notwendigkeit der Schärfung des Aufgabenprofils  um die derzeitigen von den Beschäftigten oftmals als „suboptimal“ betrachteten Rahmenbedingungen weiter zu verbessern.

Präsident Dr. Romann hörte sich die Vorschläge des BDK sehr aufmerksam an und sagte eine Prüfung zu. Beim Punkt Belastung der Organisation merkte er an, dass ihm das sehr wohl bewusst sei. Das BPOLP versuche alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Anteil der Abordnungen zu reduzieren und damit die hohe Belastung der Mitarbeiter/innen erträglicher zu gestalten.

Ein wie immer sehr offener und intensiver Gedankenaustausch endete mit einem Gruppenfoto und dem Versprechen des BDK, insbesondere zum Thema Aus- und Fortbildung zuzuarbeiten.