BDK fordert Gedenkstätte für vergessene Opfer in Berlin

29.06.2018

„Eine wichtige Forderung und Hilfe für die Opfer terroristischer Gewalttaten ist die Schaffung einer Gedenkstätte für vergessene Opfer in Berlin“ sagte Hermann-Josef Borjans, Sprecher Kriminalprävention und Opferschutz des BDK zum Abschluss der Podiumsdiskussion anläßlich der Tagung „Wen(n) Terror trifft in Bensberg.
BDK fordert Gedenkstätte für vergessene Opfer in Berlin
Foto: BDK, Rolf Jaeger

„Die Gespräche mit Terroropfern haben deutlich gemacht, dass die Menschen einen Bezugsort wünschen, an dem sie sich erinnern und trauern können.“ Ein solches Memorial gibt es am Amsterdamer Flughafen Schiphol, welches regelmäßig von den Opfern an den Gedenktagen besucht wird. Eine solche Erinnerungsstätte ist in London derzeit in Planung . Diese Forderung wurde von Pfarrer Dr. Uwe Rieske von der evangelischen Kirche im Rheinland intensiv unterstützt und als Forderung an den Beauftragten der Bundesregierung für die Anliegen von Opfern und Hinterbliebenen von terroristischen Gewalttaten im Inland, Prof. Dr. Egon Franke. weiter gegeben.

Prof. Dr. Franke versprach eine kurzfristig verbesserte Opferentschädigung von Terroropfern seitens der Bundesregierung. Die  Opferschutzbeauftragte des Landes NRW, Elisabeth Auchter-Mainz, die seit einem halben Jahr im Amt ist  formulierte mit Nachdruck, dass nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen nach der Amok-Fahrt in Münster ein intensives Gespräch zwischen allen Beteiligten, auch eben unter Einbeziehung der datenschutzrechtlichen Erfordernisse niemals abreißen dürfe. „Wir arbeiten hier an einer gemeinsamen Sache“, machte sie deutlich. „Es geht um Menschen"

Dr. Helgard van Hüllen, Stellvertretende Vorsitzende des Weißen Rings und Leiterin des Fachausschusses Europa, erklärte dass Weisser Ring und BDK zwei ganz wichtige Vertreter der Opferinteressen in Deutschland seien und dies auch gegenüber den staatlichen Gremien vertreten müsse. Die Opferschutzrichtlinie der Europäischen Union muss noch in diesem Jahr von allen Mitgliedsstaaten erfüllt werden und umgesetzt werden. „Das ist für Deutschland auch noch ein langer Weg“, machte sie deutlich.

Jörg-Konrad Unkrig vom Ministerium des Innern NRW machte deutlich wie wichtig die Einsatzkräftenachbetreuung ist und hob die Arbeit des nordrhein-westfälischen PSU-Teams der Polizei hervor, welches in Zukunft sowohl personell verstärkt wie auch inhaltlich professionalisiert werden soll. Die Forderung einer intensiven Einsatzkräftenachsorge insbesondere nach terroristischen Gewalttaten sah auch Prof. Jenny Shaw, Universität Manchester, als eine unerlässliche Aufgabe an, die von den verantwortlichen Führungskräften in den Behörden - egal ob Feuerwehr oder Polizei - intensiviert werden müssen.

Auf dem Foto v.l.n.r.:
Hermann-Josef Borjans (BDK), Elisabeth Auchter-Mainz (Opferschutzbeauftragte NRW), Rolf-Konrad Unkrig (Ministerium des Innern NRW), Dr. Helgard van Hüllen (Weisser Ring, stv. Bundesvorsitzende und Leiterin Fachkommission Europa), Prof. Dr. Egon Franke (MdB, Beauftragter der Bundesregierung für die Anliegen von Opfern und Hinterbliebenen von terroristischen Gewalttaten im Inland), Prof. Jenny Shaw (Universität Manchester), Dr. Uwe Rieske, (evangelische Kirche im Rheinland)

Eine ausführliche Berichterstattung zum Kongress erfolgt in der nächsten Ausgabe unserer Zeitschrift "der kriminalist".