BDK-Landesvorsitzender bei der Besprechung des Abteilungsleiters der Polizei im MDI, Herrn Laux, mit den Herren Leiter der Polizeibehörden und -einrichtungen

02.01.2017

Zum Thema “Arbeitsfähigkeit und Attraktivität der Kriminalpolizei” lud der Abteilungsleiter der Polizei, Herr Joachim Laux, die Vorsitzenden der in Rheinland-Pfalz vertretenen Polizeigewerkschaften ein. Die DPolG und der BDK waren jeweils mit ihrem Landesvorsitzenden vertreten. Die dritte Gewerkschaft ließ ihre Position zur Kriminalpolizei von ihrem Gewerkschaftssekretär darstellen.
BDK-Landesvorsitzender bei der Besprechung des Abteilungsleiters  der Polizei im MDI, Herrn Laux, mit den Herren Leiter der Polizeibehörden und -einrichtungen

Durch den BDK-Landesvorsitzenden Christian Soulier wurde u. a. die Einführung eines fachspezifischen Studiums bei der HDP Rheinland-Pfalz ausführlich begründet.

Leider bewies der an diesem Tag geschehene terroristische Anschlag in Berlin die Aktualität der von Christian Soulier dargelegten Herausforderungen an die Polizei des Landes Rheinland-Pfalz. Die eigentlich für zwei Tage angesetzte Tagung musste aufgrund dieses tragischen Ereignisses vorzeitig beendet werden.

 

Aus Anlass dieser Besprechung bezieht der BDK Rheinland-Pfalz gerne Stellung zu aufgeworfenen Fragen:

 

  1. Der BDK Rheinland-Pfalz schlägt ein innovatives Studienmodell als Diskussionsgrundlage vor. Die in der rheinland-pfälzischen Polizei einzustellenden Kolleginnen und Kollegen würden danach erst im Laufe des Studiums die Möglichkeit einer Spezialisierung in verschiedenen Bereichen erhalten. Wer hier von einem Direkteinstieg spricht, hat sich mit dem Modell nicht auseinandergesetzt oder tut es wider besseres Wissen!

Beides ist nicht seriös. Der BDK Rheinland-Pfalz stellt gerne das Schreiben an Herrn Abteilungsleiter Laux zur Verfügung, um sich aus erster Quelle zu informieren – siehe:

https://www.bdk.de/lv/rheinland-pfalz/aktuelles/einfuhrung-eines-fachspezifischen-studienganges-fur-die-verwendung-bei-der-schutz-und-kriminalpolizei.

 

  1. Auch wir unterstützen seit Jahren die Wiedereinführung der Regelbeförderung zur A 10. Dies käme allen Kolleginnen und Kollegen zu Gute!

Auch die Einführung einer „K-Zulage“ ist eine langjährige Forderung des BDK. Dazu gehört aber auch folgender Hinweis:

Solche Forderungen in Flugblättern sind reine Showeffekte, sofern sie nicht ernsthaft vorangetrieben werden. Innerhalb der rheinland-pfälzischen Polizei macht sich seit langer Zeit ein deutliches Murren breit, weil die Nähe einzelner Verantwortungsträger des HPR zur Politik die Frage aufwirft, wessen Interessen vertreten werden.

Der BDK Rheinland-Pfalz tritt ausdrücklich und transparent für die Regelbeförderung ein, obwohl diese mit dem Thema Attraktivität der Kriminalpolizei nicht unmittelbar in Verbindung zu bringen ist.

 

  1. Eine Ursache für die mangelnde Attraktivität der Kriminalpolizei wird in der unzureichenden Nachwuchswerbung gesehen. Auch dazu gerne eine Klarstellung:

Natürlich gehört es für moderne Führungskräfte dazu, sich um geeignetes Personal zu bemühen (aktive Nachwuchswerbung).

Wer allerdings ernsthaft darin die Schwachstelle unseres bisherigen Systems erkennt, verkennt die polizeiliche Realität völlig.

Unser bisheriges Ausbildungssystem ist auch dadurch gekennzeichnet, dass Kolleginnen und Kollegen ihre Praktika beim Kriminalbezirksdienst absolvieren und mitunter keine KI betreten. Die Arbeit einer ZKI spielt in den theoretischen und praktischen Anteilen des aktuellen Studiums nahezu keine Rolle. Insofern muss das „Werben“ mit eigenem Erleben im Studium beginnen!

 

  1. Wer “gezielte Ausschreibungen” als die Lösung ansieht und wer von der “abschreckenden Wirkung” der vorgeschriebenen dreimonatigen Verwendung im KDD für geeignete Bewerberinnen und Bewerber “peripher gelegener Dienststellen” spricht, zeigt deutlich, dass der eigene kriminalpolizeiliche Erfahrungshorizont peripherer Art ist.

Die Verwendung im KDD kann niemand fachlich ernsthaft abschaffen und mit einem “Präsenzdienstmodell” ersetzen wollen.

 

  1. In vielen anderen Bundesländern hat sich die jeweilige Länderpolizei in einem konstruktiven Austausch zu Veränderungen des jeweiligen Bachelorstudienganges entscheiden.

Im benachbarten Bundesland Hessen ist derzeit ein System eines Direkteinstiegs ausgewählt worden, den der BDK Rheinland-Pfalz für unser Bundesland nicht favorisiert.

Allerdings sollten Gewerkschaften derartige Ausbildungssysteme auch nur dann bewerten, sofern sie fachlich dazu in der Lage sind.

Es ist wenig professionell, wenn Gewerkschaften von “Hinweisen zu Problemstellungen” schreiben, die sich „scheinbar häufen“.

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der BDK Rheinland-Pfalz wird diese vorgenannten Themen weiterhin fachlich und transparent begleiten. Zu dem Thema K-Zulage werden wir Euch zeitnah eine ausführliche Darstellung unserer Sicht der Dinge darlegen.

 

 

Der Landesvorstand