BDK-Personalräte im Dialog: Austausch, Strategien und klare Positionen

09.05.2025

Vertreter des BDK aus den örtlichen und Hauptpersonalräten trafen sich in Trappenkamp, um zentrale Themen der Personalvertretung zu diskutieren. Im Fokus standen Stellenbesetzungen, Nachwuchsgewinnung und die strategische Stärkung kriminalpolizeilicher Interessen. Der Austausch zeigte: Personalratsarbeit ist ein entscheidender Hebel für die erforderliche Fachlichkeit und bessere Arbeitsbedingungen.
BDK-Personalräte im Dialog: Austausch, Strategien und klare Positionen
Vielen Dank an Vanessa Benecke für die Leitung des Workshops

Trappenkamp, 7.-8. Februar 2025 — In der Landesturnschule Trappenkamp trafen sich Vertreter des Bunds Deutscher Kriminalbeamter Schleswig-Holstein (BDK) aus den Örtlichen Personalräten (ÖPR) sowie dem Hauptpersonalrat (HPR), um zentrale Themen der Personalvertretung mit dem Landesvorstand zu diskutieren. Das zweitägige Treffen stand im Zeichen intensiver Debatten, strategischer Ausrichtung und eines offenen Austauschs zu drängenden Herausforderungen.

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Personalentwicklung im Fokus

Ein zentrales Thema war die Stellenbesetzung durch das LPA 311. Die Umstellung auf die neue Dienstpostenbewertung bringt dort erhebliche Mehrarbeit mit sich, insbesondere im Hinblick auf die Einweisung in neue Stellen. Kritik des BDK gab es an der Intransparenz der Ausschreibungspraxis: Warum werden Stellen z.B. komplexe Ermittlungen sowohl für die Schutzpolizei als auch die Kriminalpolizei ausgeschrieben? Gleiche Stellen bei anderen Behörden werden mit der Begründung auf die Notwendigkeit kriminalpolizeilicher Erfahrung, jedoch nur für die Kriminalpolizei ausgeschrieben. Schutzpolizei, Kriminalpolizei und Wasserschutzpolizei haben unterschiedliche Curricula im Studium sowie differenzierte berufliche Erfahrungen. Daher sollten die jeweiligen Stellen lediglich für den jeweiligen Laufbahnzweig ausgeschrieben werden. Dies würde darüber hinaus den Bedarf an konstitutiven Merkmalen reduzieren, deren Anzahl ohnehin durch gerichtliche Vorgaben begrenzt ist.

Nachwuchsgewinnung und Tariffragen

Stephan Nietz, ständiger Vertreter der Landespolizeidirektorin Frau Dr. Maren Freyer, informierte über den aktuellen Stand der Planstellen für die Kriminalpolizei. Mit rund 1.440 Kripo-Beamten von insgesamt 8.320 Polizeivollzugsbeamten ist der Bereich fast vollständig besetzt — eine positive Entwicklung, die auch dem Direkteinstieg K zu verdanken ist. Stephan Nietz betonte, dass Bundesländer ohne diese Einstiegsmöglichkeit deutlich stärker mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hätten.

Im Tarifbereich wurde über die Herausforderungen bei der Stellenbesetzung gesprochen. Wichtige Fragestellungen betrafen bundeslandübergreifende Verfahren, den Stand von Speech-to-Text-Anwendungen sowie der Auswertung umfangreicher Chatverläufe.

Personalratsarbeit: Stärken, vernetzen, sichtbar machen

Frederik und Kay stellten die Bedeutung einer strategischen Personalratsarbeit heraus. Ein Schwerpunkt lag auf der Verschränkung von Personalrats- und Gewerkschaftsarbeit. Hier sei der Einfluss über Personalratsgremien entscheidend, da dieser direkten Zugang zu Entscheidungsträgern bietet.

Ein zentrales Anliegen war die Stärkung kriminalpolizeilicher Interessen im HPR. Aktuell ist der BDK dort mit nur einem Vertreter präsent. Der Appell: Mehr engagierte BDK-Mitglieder für Personalratswahlen gewinnen, um die Interessen der Kriminalpolizei wirksam zu vertreten.

Austausch als Erfolgsrezept

Im Workshop unter Leitung von Vanessa Benecke wurden aktuelle Themen identifiziert und Maßnahmenpläne erarbeitet. Der persönliche Austausch wurde von allen Teilnehmenden als besonders wertvoll hervorgehoben: „Guter Input, fachlicher Austausch und die Möglichkeit, Wissen gezielt zu vertiefen,“ lautete das Fazit.

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Der BDK Schleswig-Holstein setzt damit ein klares Zeichen: Personalratsarbeit ist kein Selbstzweck, sondern ein entscheidender Hebel, um die Arbeitsbedingungen der Kriminalpolizei aktiv zu gestalten. Unter dem Motto „BDK bewegt“ bleibt der Verband nicht nur im Gespräch, sondern treibt die Themen seiner Mitglieder engagiert voran.

Der Landesvorstand