Beitrag: Hamburger Kripo kriecht durchs Internet

10.09.2017

Schnelles Surfen im Internet ist in den Hamburger Haushalten und Arbeitsplätzen inzwischen eine Selbstverständlichkeit - am Landeskriminalamt Hamburg offenbar dagegen immer noch nicht. Dort sind immer noch nicht alle Computer der Kripobeamten voll internetfähig, wie der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) beklagt.
Beitrag: Hamburger Kripo kriecht durchs Internet

"In jeder LKA-Abteilung gibt es nur einen Computer mit einem schnellen Internetzugang, der bezeichnenderweise 'Stand-alone-Rechner' genannt wird", sagte der BDK-Landesvorsitzende Jan Reinecke im Gespräch mit NDR 90,3. An den Schreibtischen der Sachbearbeiter könnten aber keine umfassenden Internet-Recherchen zu Tatverdächtigen gemacht werden, weil die PCs zu langsam arbeiteten. "Nicht einmal ein Datenabgleich mit anderen Behörden ist möglich", berichtet Reinecke.

Hinzu komme, dass viele internetfähige Computer keine Lautsprecher hätten. So könnten Hamburger Ermittler zum Beispiel Hassbotschaften auf Facebook oder Youtube nur von den Lippen lesen. "Das ist eine Katastrophe", klagt der BDK-Chef. "Es ist wirklich, als würden wir mit Kreide an Höhlenwände malen."

Polizeisprecher Timo Zill begründet die Probleme mit der Datensicherheit: Damit keine Viren in das Polizeinetz eindringen können, gebe es ein Terminal, das alle Anfragen überprüfe und erst dann weiterleite. Zudem hänge die Polizei an dem Internetzugang für alle Behörden der Stadt, der schnell überlastet sei.

Weblink zum Beitrag:

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburger-Kripo-kriecht-durchs-Internet,polizei4654.html

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