Berufsbild "Kriminalassistenz" im LKA Hamburg kommt!
16.02.2023
Seit vielen Jahren steigt die Arbeitsbelastung im Bereich der Hamburger Kriminalpolizei. Besonders offensichtlich wurde die Überlastung durch tausende Rückstellungen im Betrugsbereich und durch die zuletzt stark ansteigende Zahl von Rückstellungen im Bereich der Massen- und Kleinkriminalität (MuK) des LKA. Nicht bearbeitete Vorgänge wurden zu Rückstellungen, Arbeitsreserven und Halden, um später in unterschiedlichsten Paketen und Formen, bis hin zu den gerade durchgeführten Crash-Tagen im LKA 1, durch alle Bereiche der Hamburger Kriminalpolizei abgebarbeitet zu werden.
Die immensen Rückstellungen sind für alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen nicht nur eine extreme Belastung, sondern auch ein Gesundheitsrisiko. Der BDK freut sich, dass Innensenator Andy Grote die Situation anerkannt hat und nun mit der Einführung des Berufsbildes der Kriminalassistenz und dem Auftrag an das LKA Hamburg, ein nachhaltiges und tragfähiges Gesamtkonzept für eine neue Säule in der Kriminalitätsbekämpfung zu erarbeiten, darauf reagiert.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter, Landesverband Hamburg, hat in zahlreichen Flugblättern und in persönlichen Gesprächen mit der Behördenleitung immer wieder auf die dringend notwendige Unterstützung durch tarifbeschäftigte Kolleginnen und Kollegen hingewiesen und die Einführung des Berufsbildes Kriminalassistenz mit einer möglichen Laufbahn als Anerkennung für den wichtigen Beitrag der Beschäftigten gefordert.
Es soll nun zeitnah durch das LKA erhoben werden, in welchen Bereichen der Hamburger Kriminalpolizei und in welcher Anzahl Kriminalassistentinnen und Kriminalassistenten als wertvolle Unterstützung dringend benötigt und eingesetzt werden können.
Wie der BDK weiter erfuhr, arbeitet das LKA derzeit an einigen Maßnahmen, um die Zeit bis zur Einführung der Kriminalassistenz und einer damit einhergehenden strukturellen Verstärkung zu überbrücken. Hier ist unter anderem geplant, 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein, die aufgrund einer noch nicht funktionierenden Software für den Mikrozensus vorübergehend nicht eingesetzt werden können, das Angebot zu unterbreiten, sie für mehrere Monate in der Abarbeitung von Rückstellungen bei der Hamburger Kriminalpolizei einzusetzen. Vor dem Hintergrund der angekündigten zeitnahen strukturellen Verstärkung für kriminalpolizeilich eingesetzte Tarifbeschäftigte als Kriminalassistenz erscheint dies als eine geeignete Übergangslösung. Des Weiteren soll zusätzlich u.a. die Möglichkeit geprüft werden, Vorgänge aus der Rückstellung in auszahlfähiger Mehrarbeit abzuarbeiten.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter, Landesverband Hamburg, freut sich, dass Innensenator Andy Grote mit der Einführung des Berufsbildes Kriminalassistenz und der Möglichkeit einer Laufbahn den tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen in den ermittlungsunterstützenden Bereichen der Kriminalpolizei ein hohes Maß an Wertschätzung entgegenbringt und mit der strukturellen Verstärkung die Rahmenbedingung für die dringend notwendige Entlastung der Kolleginnen und Kollegen schaffen will!