Berufswahl: Attraktivität des Arbeitgebers

Gutes Geld für gute Arbeit: Das ist nicht alles, es wird der Blick auch auf die Attraktivität der zukünftigen beruflichen Tätigkeit gerichtet. Das eine ist der Eindruck über allgemeine Berichte in Medien und Bekanntenkreis, das andere die Präsentation der Nachwuchswerbung für Interessierte und konkrete persönliche Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen.

Nächste Woche beendet der bisher stärkste Einstellungsjahrgang sein Studium an der Polizeiakademie und tritt den Dienst „draußen“ an. Dabei auch drei Studiengruppen, in denen erneut speziell für kriminalpolizeiliche Ermittlungen im 3. Studienjahr qualifiziert wurde. Als Berufsverband, der sich unter anderem intensiv für eine professionelle und zukunftsorientierte Kriminalitätsbekämpfung einsetzt, begrüßen wir dieses viele Jahre vermisste Engagement der Polizeiakademie auf diesem Gebiet. Und die Tatsache, dass jetzt wieder drei Studiengruppen hierfür eingerichtet sind, bedeutet konsequente Verfolgung dieses als richtig und notwendig erkannten Angebotes.

Allerdings vermissen wir in der Nachwuchswerbung die klare Formulierung, was sich dahinter verbirgt: Ein eigener Kompetenzbereich innerhalb der Polizei mit bestimmten Anforderungen, denen weitere Qualifizierung, Spezialisierung und Aufbau von Erfahrungswissen entgegengesetzt wird - landläufig „Kriminalpolizei“ genannt.

Da ist mehr drin, wenn es um Karriere oder Spezialisierung geht! Sicher, der nunmehr von der Polizeiakademie eingeschlagene Weg tut sich noch schwer, zur Regel zu werden und das Stadium „Pilotprojekt“ zu verlassen. Die Polizei Niedersachsen muss allerdings mithalten als attraktiver Arbeitgeber. Es gibt immer noch reichlich freie Ausbildungsplätze. Es kann auch nicht darum gehen, überhaupt die vorhandenen Studienplätze zu besetzen. Vor allem Interessierte mit förderlichen Vorkenntnissen gilt es für die Polizei Niedersachsen zu begeistern!

Erfolgreiche Nachwuchswerbung und Qualifizierung in kriminalpolizeilichen Arbeitsbereichen darf aber nicht alles bleiben - zu Attraktivität gehört auch das Aufzeigen einer realistischen Fachkarriere. Auch da besteht Nachholbedarf!

 
Der Geschäftsführende Landesvorstand

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