Kripo-Arbeit keinen Pfifferling wert?

03.09.2014

Kriminalisten erneut von strukturellen Verbesserungen ausgenommen. Die seit Jahren zugesagte Sachbearbeiterkarriere wird wieder nicht angegangen. +++ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminalpolizei fordern die Anerkennung ihrer Arbeit, ihrer fachlichen Qualifikation und eine leistungsgerechte Besoldung.
Kripo-Arbeit keinen Pfifferling wert?

Die heute von der Landesregierung angekündigten strukturellen Verbesserungen für die Polizei wurden innerhalb der Kriminalpolizei mit Verbitterung und Enttäuschung aufgenommen. Von den angekündigten Strukturmaßnahmen mit jährlich 4 Millionen Euro wird die Kriminalpolizei abermals nicht profitieren.

Mit der zum 1. Januar umgesetzten Polizeistrukturreform mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminalpolizei vielfach persönliche Einschnitte hinnehmen und gingen gleichzeitig berufliche Perspektiven in der Kriminalpolizei verloren. Die seit Jahren immer wieder in Aussicht gestellte Sachbearbeiterkarriere kam dabei nie über Absichtserklärungen hinaus.

„Die organisatorischen und insbesondere die personellen Veränderungen bei der Kriminalpolizei sind bei Umsetzung der dargestellten Eckpunkte signifikant. Sie bewirken den Wegfall einer bedeutenden Anzahl von Führungsfunktionen bei der Kriminalpolizei.“

(Quelle: Innenministerium, „Eckepunktepapier zur Polizeireform“, Januar 2012)

Diese fehlende Wertschätzung kriminalpolizeilicher Arbeit geht nicht nur zu Lasten der Ermittler, sondern bereitet seit Jahren vielerorts zunehmend Probleme, noch Nachwuchs zu gewinnen, der sich einerseits für die kriminalpolizeilichen Aufgabenfelder der Schwerkriminalität, Organisierten Kriminalität oder Wirtschaftskriminalität fachlich weiter qualifizieren muss und dabei kaum eine realistische Perspektive für eine zeitnahe berufliche Entwicklung hat. Auch deshalb kehren immer wieder auch ausgebildete und erfahrene Kriminalisten der Kriminalpolizei den Rücken und suchen sich neue Aufgaben.

„Wir freuen uns für unsere Kolleginnen und Kollegen der Schutzpolizei, die damit eine Anerkennung ihrer Arbeit erfahren und begrüßen es, dass auch Mittel bereitgestellt werden, um die Berufsperspektiven unserer Tarifbeschäftigten zumindest teilweise zu verbessern.“ so der baden-württembergische BDK-Vorsitzende Manfred Klumpp. „Kriminalbeamtinnen und –beamte sind aber enttäuscht und zunehmend verbittert, dass die kriminalpolizeiliche Arbeit der Landesregierung augenscheinlich nichts wert ist.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminalpolizei fordern die Anerkennung ihrer Arbeit, ihrer fachlichen Qualifikation und eine leistungsgerechte Besoldung.

 

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