Ein Warnsignal für alle! 6,6 % mehr Gewalttaten gegen Bedienstete der Polizei NRW, 25.285 Betroffene.
07.12.2025
Im neuen Lagebild werden erstmals auch Gewalttaten auf sexueller Grundlage gegen Polizeikräfte statistisch erfasst — etwa sexuelle Beleidigungen und andere entsprechende Delikte. Zu den häufigsten Delikten zählen: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (5.734 Fälle), tätliche Angriffe auf Beamte (2.870 Anzeigen), aber auch gefährliche und schwere Körperverletzungen, Bedrohungen und sogar versuchte Tötungsdelikte (acht Fälle) wurden registriert. Der BDK NRW bewertet eine solche Entwicklung als traurigen Tiefpunkt.
Gesellschaftliche Veränderungen & Respekt gegenüber der Polizei
Diese traurigen Zahlen deuten auf eine gesellschaftliche Entwicklung hin, in der der Respekt gegenüber staatlichen Autoritäten — konkret: der Polizei — offenbar abnimmt. Dass Gewalt gegen Einsatzkräfte derart häufig geworden ist, inklusive körperlicher Angriffe und sexueller Übergriffe, könnte ein Hinweis dafür sein, dass bei Teilen der Bevölkerung Frustration, Aggressivität oder eine erhöhte Bereitschaft zur körperlichen Konfrontation zugenommen haben.
- Der Einbezug sexualisierter Gewalt in die Statistik zeigt, dass Übergriffe gegen Polizist*innen inzwischen nicht mehr nur körperlicher Natur sind — was eine neue Dimension der Respektlosigkeit markiert.
- Die Häufigkeit und Schwere der Übergriffe deuten darauf hin, dass Gewalt für manche Menschen offenbar ein Mittel zu sein scheint, Konflikte oder Begegnungen mit dem Staat zu regeln — ein alarmierender Trend, der das Gewalt- und Normenverständnis in Teilen der Gesellschaft infrage stellt.
- Gleichzeitig sendet es ein Signal an die ganze Gesellschaft: Wer diejenigen angreift, die für Sicherheit und Ordnung sorgen, greift indirekt an das Gemeinwohl an — damit sind solche Übergriffe nicht nur individuell, sondern kollektiv relevant.
Insgesamt scheint also der Respekt vor der Polizei und vor dem staatlichen Gewaltmonopol in Teilen der Gesellschaft abzunehmen — eine Entwicklung, die beunruhigend ist, weil sie das Grundvertrauen in Institutionen und das friedliche Zusammenleben belastet.
Auch eine besondere Herausforderung für die Kriminalpolizei NRW
Selbstverständlich werden durch die Kolleginnen und Kollegen auch in diesem Kontext sorgfältige Ermittlungen, und Beweissicherungsverfahren bis zur Abgabe an die Staatsanwaltschaften durchgeführt.
Der BDK NRW setzt sich dafür ein das Gewalt gegen Bedienstete der Polizei konsequent verfolgt und geahndet wird; denn dies schützt nicht nur die Betroffenen, sondern sendet ein klares Signal.
Gewalt gegen den Staat und seine Vertreter wird nicht toleriert.
Eine konsequente Strafverfolgung kann abschreckend wirken. Wenn Kriminelle merken, dass Übergriffe ernst genommen werden und juristische Konsequenzen haben, könnte das zumindest einige davon abhalten, Gewalt anzuwenden.
Einschätzung des BDK NRW
Es ist alarmierend, dass in NRW — und bundesweit — Gewalt gegen Polizeikräfte so massiv zugenommen hat. Die Zahlen müssen uns als Gesellschaft wachrütteln: Respekt, gegenseitiger Anstand und das Vertrauen in staatliche Institutionen sind nicht diskutabel
Mahnung des BDK NRW
Bei allen Herausforderungen, die durch Mitarbeitende der Kriminalpolizei in NRW Land auf Land ein tagtäglich gemeistert werden, muss die Landesregierung ein deutliches Signal setzen. Einsparungen im Landeshaushalt dürfen nicht zu Einsparungen bei Personal und Technik zur Bewältigung ständig wachsender Zahlen und Herausforderungen führen.