Fachveranstaltung "Transparenz in der Sicherheit?! Zum Einfluss (moderner) Medien auf die Arbeit von Sicherheitsbehörden"

25.01.2016

"Lügenpresse", zurecht das Unwort des Jahres 2014. Um derartiger Polemik entgegen zu treten, tritt der BDK im BKA in den Dialog mit Medienvertreterinnen und -vertretern. Diese Möglichkeit bot sich auch im Rahmen des Kamingespräches im Nachgang zum Verbandsdeligiertentag. Natürlich ließ sich auch die Junge Kripo im BKA nicht die Gelegenheit entgehen, den Schlagabtausch zwischen Polizei und Medien mitzuerleben.
Fachveranstaltung "Transparenz in der Sicherheit?! Zum Einfluss (moderner) Medien auf die Arbeit von Sicherheitsbehörden"

Für die Polizei stieg unser ehemaliger Vorsitzender Andy Neumann in der ersten Runde in den Ring, indem er die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag beginnen durfte. Der bekennende Social-Media-Nutzer zeigte sich offen für den Umgang mit den Medien, mahnte diese jedoch zu Verantwortung, Geduld und der Verwendung des Konjunktivs.

In direkter Widerrede, in Form eines zweiten Impulsvortrages, erklärte der Spiegel Online Chefreporter Jörg Diehl den Einfluss der modernen Medien auf die Schnelllebigkeit der Nachrichtenwelt heutzutage und die hiermit einhergehenden Veränderungen in der journalistischen Welt. In seinen Augen sei der Journalist eine Kreuzung aus Priester und Polizist.

Anschließend eröffnete Frau Dr. Ungern-Sternberg, Moderation des ZDF-Mittagsmagazin und auch der heutigen Podiumsdiskussion, eben diese Runde. Neben den zwei zuvor Vortragenden fanden sich auf dem Podium Julian Reichelt, Redakteur bei Bild Online, Jo Groebel, Medienpsychologe, und Markus Koths, Pressesprecher des BKA, ein.

Die lebhafte Diskussion wurde befeuert durch Fragen aus dem fachkundigen Publikum, wobei natürlich die Medienvertreter, insbesondere Julian Reichelt als Vertreter des wohl meist umstrittenen Blattes der Republik, kein einfaches Standing inne hatten, war der Großteil der Zuhörerschaft doch der Zunft des Polizistentums zuzuordnen.

Interessante Details wie die Informationsbeschaffung der Journalisten und die Rolle der Polizei-Pressesprecher wurden kontrovers diskutiert. Natürlich führte der Abend nicht zur Lösung auftretender Probleme in der Zusammenarbeit, die Junge Kripo im BKA empfand ihn allerdings als große Bereicherung, entwickelten wir doch ein Stück weit auch ein Verständnis für die Medienvertreter. Zudem ist die beachtliche Leistung des Herrn Reichelt zu betonen, der trotz aller Anfeindung aufgrund seines Arbeitgebers seine Sicht der Dinge stilistisch auf hohem Niveau zu vermitteln wusste.

Die Junge Kripo im BKA sieht einen derartigen Diskurs als hoch notwendig an, um gegenseitige Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und freut sich auf zukünftigen eigenen Austausch mit jungen Medienvertreterinnen und -vertretern.