BDK im Gespräch mit Vertretern von Ermittlungsdienststellen der BPOLD Berlin

05.02.2018

Probleme der Berliner BPOL-Kriminalisten sind kein trauriger Einzelfall
BDK im Gespräch mit Vertretern von Ermittlungsdienststellen der BPOLD Berlin
Gesprächspartner v.l.n.r. Thomas Mischke, Benjamin Altkuckatz, Daniel Steinmüller, Michael Labetzke, Jens Schneider, Detlef Walter, Jan-Henrik Minor

Berlin, 30.01.18 - Direkt vor einer Reihe von Gesprächen im parlamentarischem Raum sowie einem bevorstehenden Termin beim Abteilungsleiter Kriminalitätsbekämpfung im Bundespolizeipräsidium nutze der Vorsitzende Thomas Mischke die Gelegenheit, sich mit Leitern der Ermittlungsdienste der Berliner Bundespolizeiinspektionen auszutauschen. Begleitet wurde er durch seinen Vorstandskollegen Michael Labetzke, der in der BPOLI Bremen im Ermittlungsdienst tätig ist. Unser Direktionsverantwortlicher Thomas Mäusel konnte uns leider nicht begleiten, da er gegenwärtig einmal mehr nach Passau  abgeordnet ist.

Der „Hausherr“, Herr Polizeidirektor Jan-Henrik Minor, Leiter der Bundespolizeiinspektion Berlin, begrüßte zunächst die Gäste in den Diensträumen am Hauptbahnhof und nahm dann auch gleich an dem gut 90minütigen, sehr offenen Gespräch teil.

Und die Liste der Probleme ist lang. Hervorgehoben wurde naturgemäß die Personalmisere, insbesondere die Überalterung in den Ermittlungsbereichen, die nicht durchgängige Qualifikation und das stetig sinkende Angebot kriminalistischer Fortbildung, was der dringend notwendigen Spezialisierung erheblich entgegenstehe. 

Auch der Mangel an der technischen (Grund-)-Ausrüstung und die zunehmend komplexeren Ermittlungen durch den Einsatz von Videotechnik sowie die „Ermittlungen im Netz“ wurden als Problembereiche identifiziert. Das PEK wurde kritisiert, weil es sachgrundlos kriminalistische Karrieren und damit ebenfalls die notwendige Spezialisierung behindere.

Deutlich wurde in diesem Gespräch mit Praktikern vor Ort, dass die integrative Aufgabenwahrnehmung nicht mehr zeitgemäß ist. Bei der Aufgabenmehrung der letzten Jahre, der steigenden Arbeitsverdichtung und der zwingend notwendigen Spezialisierung in der Kriminalitätsbekämpfung erscheint das Mantra aus der Zeit gefallen. Eine digitale Gesellschaft erfordert digitale Kompetenz, also spezialisierte Kriminalisten und keine Generalisten, die zudem heute hier und morgen dort eingesetzt werden.

Dankbar nahm der Vorsitzende Thomas Mischke die Inhalte auf und versprach, diese direkt mit in die Gespräche ins Bundespolizeipräsidium und in die weitere BDK-Arbeit aufzunehmen.