Heinz-Sprenger-Preis 2025 feierlich verliehen
21.09.2025

Der Heinz-Sprenger-Preis 2025 wurde am 18. September in feierlichem Rahmen verliehen. In seiner launigen Einführung stellte Oliver Huth die Bedeutung dieser Auszeichnung heraus, die nach dem legendären Düsseldorfer Mordermittler Heinz Sprenger benannt ist. Der Preis würdigt kriminalpolizeiliche Leistungen von besonderem Wert – für Professionalität, kriminalistisches Gespür und den Mut, Herausforderungen mit Ausdauer und Kreativität anzugehen.
Huth betonte, dass es viele würdige Kandidatinnen und Kandidaten gegeben hätte, zeigte sich aber besonders stolz, die diesjährigen Preisträger im Beisein von Innenminister Herbert Reul, Vertreterinnen und Vertretern der Kripo aus dem Innenministerium sowie zahlreicher Behörden zu ehren.
Die Preisträger 2025
Landratsamt Kleve – Ermittlungsgruppe Fleisch
Ausgangspunkt war eine Phishing-Attacke im Jahr 2023 mit einem Einzelschaden von 200.000 Euro. Rasch summierte sich der Schaden jedoch auf rund 20 Millionen Euro – Zahlungen liefen über PayPal, eine litauische und eine georgische Bank. Mit den Geldern wurden unter anderem Waren bei Mediamarkt, eBay und Braun Modecenter Moers bestellt und vor allem nach Brandenburg geliefert.
Durch umfangreiche TKÜ-Maßnahmen konnten Tatverdächtige identifiziert werden. Ein Haupttäter wurde zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Besonders skurril: Sein Verhängnis war eine seltene Yu-Gi-Oh-Sammelkartenbox, die er über seinen eigenen eBay-Account unter Echtdaten verkaufte.
Die Ermittlungsgruppe hob hervor, wie herausfordernd ein solcher Fall für eine Landratsbehörde ist. Unterstützt wurden sie in der Endphase von der Polizei Brandenburg sowie von Beginn an durch eine eng eingebundene Staatsanwaltschaft. Am Ende konnten mehr als 1 Million Euro gesichert werden – ein Beleg für kriminalistischen Scharfsinn, Teamarbeit und manchmal auch das Quäntchen Glück.
Polizeipräsidium Bonn – Projekt „Neue Generation“
Das Projekt startete 2022 mit dem Ziel, den islamistischen Terrorismus konsequent zu bekämpfen. Es identifiziert örtliches Personenpotential, generiert Prüffälle und beleuchtet die Verflechtungen von islamistischen Strukturen mit kriminellen Großfamilien.
Durch Netzwerkarbeit, u. a. mit PeRisKop, sowie biografische Analysen wurden wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Das Projekt ist inzwischen bundes- und europaweit auf Fachtagungen vertreten und floss in das Sicherheitspaket des Landes NRW ein – unter anderem in den Ausbau der digitalen Streife und den Einsatz von KI.
Die Preisträger hoben die starke Unterstützung durch das PP Bonn und das Innenministerium hervor, vor allem aber das große Engagement ihres Teams, ohne das dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.
Wertschätzung von höchster Stelle
In seiner Abschlussrede würdigte Innenminister Herbert Reul den Heinz-Sprenger-Preis als starkes Zeichen für die Kriminalpolizei. Positive Beispiele wie diese seien von unschätzbarem Wert – weit mehr, als ständig nur auf Probleme zu blicken.
Er freue sich, immer wieder Kriminalistinnen und Kriminalisten zu erleben, die schwierige Aufgaben beherzt anpacken, weitermachen und Lösungen finden. Dass der BDK mit dem Preis ein solches Alleinstellungsmerkmal geschaffen habe, sei ein Gewinn für die gesamte Kripo.