Hochschule Wismar bildet Experten für Internetkriminalität aus

26.09.2014

Diese Meldung der Hochschule Wismar – University of Applied Sciences, Technology, Business and Design vom 23. September 2014 erfuhr aus unserer Sicht ein viel zu bescheidenes Medieninteresse.
Hochschule Wismar bildet Experten für Internetkriminalität aus

Vom Wintersemester 2014/2015 an bietet die Hochschule Wismar über das Fernstudienzentrum WINGS den berufsbegleitenden Fernstudiengang „Bachelor Forensic Engineering“ an. In diesem interdisziplinären Studiengang werden Interessierte zu Fachleuten für Internetkriminalität ausgebildet (weitere Informationen).

Aus Sicht des BUND DEUTSCHER KRIMINALBEAMTER (BDK) ein bemerkenswertes Ereignis in Mecklenburg-Vorpommern. Ist doch unser Innenministerium nach wie vor nicht bereit, an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow auch nur Spezialisten für die Kriminalitätsbekämpfung ausbilden zu lassen. Nein, dort werden immer noch Einheitspolizisten geschaffen, die am Ende alles können sollen. Nun aber kommt uns eine andere akademische Einrichtung zuvor und geht noch einen Schritt weiter. Die Hochschule Wismar bildet IT-Spezialisten in schon spezialiserten Fachrichtungen, der Informatik und der Kriminalistik, aus.

Die Zugangsvoraussetzungen zu diesem praxisorientierten, sich an Unternehmen und die öffentliche Verwaltung richtenden Studiums sind so gestaltet, dass eine Zulassung auch ohne Hochschulreife möglich ist. Es kann also vermutlich dort jeder Beschäftigte der Landespolizei berufsbegleitend studieren und, wenn noch nicht vorhanden, zumindest die theoretischen Voraussetzungen für die Zulassung zum gehobenen Dienst erlangen. Die Frist zur Einschreibung für diesen Fernstudiengang läuft noch bis zum 15. Oktober 2014.

Da gerade die Internetkriminalität Zahlen und Formen annimmt, die wir kaum noch überschauen, geschweige dann verhindern bzw. bekämpfen können, bietet sich hier der Landespolizei eine ausgezeichnete Möglichkeit, diese externe und kostenpflichtige Ausbildung für sich zu nutzen. Es könnten spätere Absolventen eingestellt oder eigene Beschäftigte an der Hochschule Wismar ausgebildet werden. Als Berufsverband der kriminalistisch Beschäftigten sehen wir die immer größere Bedeutung der Verhinderung und Bekämpfung der Internetkriminalität für die Polizei und die Gesellschaft. Gegenwärtig haben wir als Polizei mit der zusätzlichen Einstellung externer IT-Fachleute einen ersten Schritt getan, dem noch viele folgen müssen. Das Innenministerium bitten wir, endlich aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen und die dringend notwendige Ausrichtung der Ausbildung zu Spezialisierungen innerhalb der Polizei vorzunehmen.