Klausurtagung: Zukünftige Schwerpunkte

08.05.2022

Unter sehr guten Rahmenbedingungen konnte der Geschäftsführende Landesvorstand sich mit der Vorbereitung des anstehenden Landesdelegiertentages und damit verknüpft auch der künftigen Arbeit des Landesverbandes Niedersachsen befassen.
Klausurtagung: Zukünftige Schwerpunkte

 

Der Landesdelegiertentag ist das höchste Beschlussorgan des Landesverbandes. Er entscheidet auch über alle grundsätzlichen Angelegenheiten und die ihm vorliegenden Anträge, über Satzungsänderungen und Ergänzungen. Es galt, im Rahmen der Klausurtagung mögliche Anträge zur Beschlussfassung herauszuarbeiten. Viele erarbeitete Themen sind Dauerbrenner, mit denen sich der LV Niedersachsen seit vielen Jahren beschäftigt und bei denen sehr mühsam Fortschritte erreicht wurden. 

Beispielhaft das Thema „Qualifizierung für kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung“, sowohl in der Aus- als auch in der Fortbildung: Die beharrliche Überzeugungsarbeit des BDK LV Niedersachsen führte letztlich zu dem Erfolg, dass mehr als 10 Jahre nach Gründung der Polizeiakademie erstmals im Jahr 2018 der Weg frei gemacht wurde für die „Vertiefende Spezialisierung Ermittlung“, die Vorbereitung auf kriminalpolizeiliche Arbeitsbereiche bereits während des Studiums in den beiden letzten Semestern. 

Diese Akzeptanz eines „Berufsbildes Kriminalpolizei“, wie es in vielen anderen Bundesländern eine Selbstverständlichkeit ist, ist auch Voraussetzung dafür, dass sich die Polizei Niedersachsen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren kann: Für Interessierte mit förderlichen Vorkenntnissen gehört zu erfolgreicher Nachwuchswerbung die Möglichkeit der Qualifizierung in kriminalpolizeilichen Arbeitsbereichen. Dazu gehört auch das Aufzeigen einer realistischen Fachkarriere. 

Fachkarriere und fachgerechte Entlohnung sind in den letzten Jahren immer stärker ein Thema im Tarifbereich geworden. Das Thema Digitalisierung ist ohne hochqualifiziertes Personal nicht in den Griff zu bekommen. Die Anforderungen im IT-Bereich sind mit polizeieigenen Qualifizierungsmaßnahmen nicht ausreichend zu bedienen. Und qualifiziertes Tarifpersonal ist nur mit adäquater Eingruppierung und auch realistischen Aufstiegschancen zu gewinnen und zu halten. 

Wie im Vollzugsbereich gilt es auch hier, besondere Belastungen mit sachgerechten Zulagen auszugleichen. Letztlich gehört in kriminalpolizeilichen Arbeitsbereichen eingesetztes Tarifpersonal genau wie die betreffenden Beamtinnen und Beamten zur Kriminalpolizei - und Ausdruck der Fachlichkeit ist eine entsprechende Berufsbezeichnung. Diskutiert wird die Einführung des Berufsbildes „tarifbeschäftigte(r) Kriminalassistentin/Kriminalassistent“. 

Die Teilnehmenden der Tagung bezeichneten als vorrangig aufzugreifende Themen: Ausbildung „K-Klassen/Direkteinstieg“ / Außendarstellung über Soziale Medien / Fachkarrieren / Clan-Kriminalität / Mitgliederwerbung und -betreuung / Beurteilungen - Vorgesetzte-Mitarbeitende-Gespräche / Zulagen / Qualifizierung „K“ / Tarif - Eingruppierung / KDD / Homeoffice - Mobile Working / Digitalisierung. 

Welche Details gehören zu einer optimalen Aufgabenerledigung bzw. sind hierfür Bedingung? Was gehört zu einer erfolgreichen und motivierenden Vorstandsarbeit, was wird hierfür gebraucht? In drei Workshops wurden Inhalte erarbeitet zu den Themen interne Zusammenarbeit, Außendarstellung des BDK sowie Mitgliederbetreuung und -gewinnung.

Positiv aufgenommen wurde der Vorschlag, außerhalb stehende Personen anzusprechen und zu motivieren, nach Art eines Think Tank sich unsere Verbandsarbeit in bestimmten Etappen anzuschauen und zu kommentieren. Damit können aus anderer Sicht neue Ideen eingebracht werden.  

Wahlen sind ebenfalls Aufgabe der Delegierten auf dem LDT - und dazu gehören Namen. Üblicherweise werden Kandidatenlisten nicht erst auf dem LDT zusammengestellt. Nicht zuletzt ist es auch so, dass das Interesse und die Bereitschaft an der ehrenamtlichen Tätigkeit im Kreis der Mitglieder weiter schwindet. Entsprechend beschäftigten sich die Teilnehmenden auf der Klausurtagung auch mit der Frage, wer an bestimmten Positionen in der zukünftigen Vorstandsarbeit weiter mitwirken möchte - und vor allem, wer neu mitzuwirken bereit ist und damit zur Verjüngung im Vorstand beitragen kann. Auch da zeigten sich hoffnungsvolle erste Erfolge. 

Durch gute Rahmenbedingungen in der Bildungsstätte Mariaspring bei Göttingen wurde ein konzentriertes Arbeiten über die gesamten drei Tage Ende letzter Woche erleichtert. Viel Engagement und Energie wurden durch die Teilnehmenden, darunter Gäste aus unserem Nachwuchs und aus dem Tarifbereich, in die gemeinsame Sache eingebracht. Dies und die positive Gesamtbewertung bewirkte wieder einmal einen Motivationsschub für die Teilnehmenden. Es ist zu hoffen, dass der entstandene Motivationsschub lange anhält und an das persönliche Umfeld weitergetragen wird.

  

Der Geschäftsführende Landesvorstand

 

 

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