Krisenbewältigung bei Schulstörungen und AMOK-Lagen - BDK im Dialog mit Schulministerin Barbara Sommer

18.09.2009

Das war ein mehr als freundliches und verbindliches Gespräch über die gemeinsamen Anstrengungen von Schule, Polizei, Krisenintervention und Rettungskräften, die Koordination und Kommunikation aller Beteiligten bei der Verhinderung und Bewältigung von Schulstörungen und AMOK-Lagen flächendeckend in Nordrhein-Westfalen zu verbessern.
Krisenbewältigung bei Schulstörungen und AMOK-Lagen - BDK im Dialog mit Schulministerin Barbara Sommer

Düsseldorf, 04.09.2009 - "Schulministerin Barbara Sommer machte deutlich, dass auch sie die enge Kooperation zwischen Schule und Polizei in Nordrhein-Westfalen für dringend erforderlich hält. Beide Seiten waren sich einig, dass polizei-organisatorische Inhalte mit dem zuständigen Innenministerium zu klären sind", erklärte der Landesvorsitzende Wilfried Albishausen heute in Düsseldorf.

An dem gut einstündigen Gespräch nahmen auch der Bundesvorsitzende Klaus Jansen und der Vorsitzende des Bezirksverbandes Bonn, Herman-Josef Borjans, teil. Die vom BDK ausgearbeitete Tischvorlage mit Anregungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit vom "Verdachtsfall" bis zu einer möglichen AMOK-Lage stieß ebenso auf großes Interesse wie der Fachartikel zweier Duisburger Kriminalisten in der Maiausgabe der Verbandzeitschrift "der kriminalist". Frau Ministerin Sommer verdeutlichte im Gespräch, dass sie über Gewaltvorkommen wie in Winnenden sehr besorgt ist und auch über die Vielzahl der Trittbrettfahrer, die seitdem die Schulen in Nordrhein-Westfalen beunruhigt haben.

Die Anregungen des BDK im Einzelnen:

  • Einführung von landesweiten Standards zur präventiven Beratung von Schulen (technische Prävention und Verhaltensprävention); Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus "Praktikern", die seit den bekannten Schulstörungen Problembereiche erkannt haben und die den Auftrag haben, Einsatz- und Präventionskonzepte für die Praxis konkret aufzuarbeiten.
  • Obligatorische Objektbegehung durch Polizei, Schulträger, Unfallkasse und Feuerwehr.
  • Benennung und Qualifizierung von "Schulberatern" in den Kreispolizeibehörden, die die Maßnahmen der technischen Prävention und Verhaltensprävention mit den verantwortlichen Schulleitern und Krisenbeauftragten erarbeiten und umsetzen.
  • Vernetzung von Polizei, Feuerwehr, Schulverwaltung und Schulpsychologie im Einsatzfall; Benennung von festen örtlichen Ansprechpartnern, die bei Schulstörungen sofort handeln können.

"Die Einladung von Schulministerin Barbara Sommer an den BDK, bei diesem wichtigen Thema weiter im Dialog zu bleiben, zeigt, dass die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer bei ihr oberste Priorität hat", erklärte Wilfried Albishausen abschließend in Düsseldorf.