Landesdelegiertentag am 04. Mai 2018
13.05.2018
Nach der obligatorischen Begrüßung unseres Landesvorsitzenden Ronald Buck referierte Dr. Philipp, seines Zeichens Oberarzt im Institut für Rechtsmedizin der Universität Greifswald, in einem Impulsvortrag zur Zusammenarbeit „seiner“ Einrichtung mit den Kriminalisten des Landes. Hierbei spricht Dr. Philipp gravierende Qualitätsprobleme seitens der Kripo an. Diese beginnen bereits in der Ausbildung bzw. dem Studium an der Fachhochschule in Güstrow. Kriminalistik spielt eine immer geringere Rolle in den Modulen. Ebenso finden keine geeigneten Fortbildungen statt. Angebote seinerseits wurden aufgrund fehlender Kapazitäten und Personal immer wieder verschoben. „Die Kriminalpolizei findet an der Fachhochschule kaum statt,“, so Dr. Philipp, „obwohl bekannt ist, dass die Rechtsmedizin keine Rechnungen schreibt.“
Ebenso hat sich die vergangene Polizeistrukturreform als mangelhaft für qualitative kriminalistische Arbeit erwiesen. Dr. Philipp weist darauf hin, dass der BDK unbedingt ein Wort bei der nächsten Reform mitreden muss. Es ist zunehmend festzustellen, dass fachlich fundiertes Wissen in den KDDs und im Bereich der Kriminaltechnik durch den altersbedingten Abgang gestandener Kriminalisten verloren geht. Die ständige Fluktuation von Personal in dem aus Sicht der Beweiserhebung wichtigsten Teil des Strafverfahrens erweist sich ebenfalls als unbefriedigend. Dr. Philipp gab bei aller Kritik auch Empfehlungen, wie etwa der Einrichtung einer Tatortgruppe pro Präsidium, welche technisch auf dem neusten Stand gehalten und dauerhaft qualifiziert werden muss.
Als zweite Referentin nahm Alexandra Blochum den weiten Weg von München nach Greifswald auf sich, um den Bereich BDK-Tarif zu bewerben. Alexandra erklärte, dass bereits 14 Landesverbände im Bereich Tarif durch mindestens einen Landessprecher fachlich aufgestellt sind. Diese/r Sprecherin/Sprecher muss nicht zwangsläufig tariflich beschäftigt sein. Seitens des Bundesvorstandes kann jede/r Landessprecher/in auf Unterstützung bauen. Ziel ist es mehr Tarifbeschäftigte für den BDK zu gewinnen. Hierzu sind eigens für die Landesverbände Flyer und Veranstaltungen geplant. Diese müssten nur organisatorisch vorbereitet werden. „Geeignete Referenten etwa zum Krankengeld, Rente, VwL, usw. würden für diese Veranstaltungen zur Verfügung stehen.“, so Alexandra Blochum.
Der Landesdelegiertentag wurde abgerundet durch die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten, welcher nicht nur aufgrund der neuen Datenschutzverordnung den Landesvorstand in seiner Arbeit unterstützen wird. Es ist sehr erfreulich, dass unser Mitglied André Borchardt diese Funktion einnehmen möchte.
Nach der Beratung und Abstimmung zu drei Satzungsänderungsanträgen wurde der LDT 2018 mit dem Dank an alle Referenten, Organisatoren, dem Dank an den Landesvorstand und vor allem an unseren Vorsitzenden beendet.
Eike Bone-Winkel