Landeskriminaldirektor Rolf Behrendt in den Ruhestand verabschiedet

03.05.2010

Düsseldorf, 30.04.2010 - "Bei der Verabschiedung von Landeskriminaldirektor Rolf Behrendt am vergangenen Montag hat sich der Innenminister erneut zu beruflichen Karrieren aus der "Einheitslaufbahn" bekannt. Was er dabei aber außer Acht gelassen hat, trat dann bei der lobenden Schilderung des beruflichen Werdegangs von Rolf Behrendt zutage: von den fast 45 Dienstjahren versah Rolf Behrendt 43 Jahre bei der Kriminalpolizei.
Landeskriminaldirektor Rolf Behrendt in den Ruhestand verabschiedet

So stellt sich auch der BDK berufliche Karrieren bis ins Spitzenamt der Kriminalpolizei vor", erklärte der BDK-Landesvorsitzende Wilfried Albishausen, der an der Verabschiedung teilgenommen hatte.

In seiner Rede ging Rolf Behrendt dann auf die Entwicklung der Kripo ein. Er schilderte sehr ausführlich, dass es verschiedene "Sparten" in der Polizei geben müsse und überhaupt kein Zweifel daran bestehe, innerhalb der Einheit der Polizei "spezialisierte Fachlichkeit" in der Verbrechensbekämpfung zu haben. Er führte weiter aus, dass der Begriff "Kriminalpolizei" historisch gewachsen sei und der bis vor einiger Zeit genutzte Begriff "Ermittlungsdienst" nicht das treffe, was Kriminalpolizei ausmache.

Er machte in dieser Rede deutlich, dass es völlig unterschiedliche "Berufsbilder" in der Polizei gebe, die unterschiedliche Anforderungen an die Mitarbeiter stellten. So sei der Wachdienst von schnellen Entscheidungen und auch von besonderen Gefährdungen mit oftmals zeitlichem Druck geprägt. Vorgangsdruck habe man dort nicht und gehe auch nicht in die Tiefe. Das sei Aufgabe der Kriminalpolizei, die entsprechende Fachlichkeit und Spezialisierung erfordere. Zeitlicher Entscheidungsdruck sei hier nicht so stark ausgeprägt, dafür aber die strategischen und fachlichen Kompetenzen zur Bearbeitung komplexer Verfahren. Es folgten Aussagen zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denen man nicht gerecht werde, wenn man ihre "Sparte" mit dem Begriff "Ermittlungsdienst" völlig falsch bezeichne.

Behrendt unterstrich in seiner Rede, dass diese unterschiedlichen Berufsbilder in der Polizei nötig seien, wobei gerade diese beiden Sparten ein Miteinander in einer "Einheit der Polizei" praktizieren müssten. Den Begriff "Einheitspolizei" benutzte er folgerichtig nicht. Er machte aber auch deutlich, dass keine der beiden Sparten sich über die andere erheben dürfe, da beide - mit unterschiedlichen Ansätzen und Fähigkeiten - am Gelingen der Inneren Sicherheit mitwirkten.

Dies war ein Plädoyer für die Kriminalpolizei, wie es sich der BDK und die Kriminalistinnen und Kriminalisten im Land früher gewünscht hätten - spät, aber nicht zu spät, es kam und die anwesenden Gäste staunten nicht schlecht.

Der BDK-Landesvorsitzende überbrachte Rolf Behrendt alle guten Wünsche zum Ruhestand und gratulierte dem gleichfalls ernannten Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann zur neuen Aufgabe.