Landesvorstandssitzung des BDK Hessen: Klare Positionen zur Zukunft der Kriminalpolizei

06.12.2025

Bei der jüngsten Landesvorstandssitzung des Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) Hessen am 4. und 5. Dezember 2025 in Marburg wurden nicht nur klare Erwartungen formuliert, sondern auch deutliche Signale an die Leitung des Landespolizeipräsidium gesendet. Zwischen Sorgen aus den Bezirksverbänden, offenen Worten mit Landespolizeipräsident Felix Paschek und Forderungen nach starken Fachkarrieren zeigte sich: Die Polizeireform steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Ab Februar soll es ernst werden – mit mutigen Entscheidungen, ehrlicher Evaluation und einem klaren Ziel: Die hessische Kriminalpolizei nachhaltig zu stärken.

Ein Schwerpunkt der Sitzung waren die ausführlichen Berichte aus den Bezirksverbänden. Sie zeigten deutlich, welche aktuellen Sorgen, Herausforderungen und Erwartungen die Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Kriminalpolizei bewegen – insbesondere mit Blick auf die geplante Neuausrichtung der Kriminalitätsbekämpfung und die zunehmenden Schnittstellen zum Wechsel- und Streifendienst.

Offener Austausch mit Landespolizeipräsident Felix Paschek

Im Beisein von Landespolizeipräsident Felix Paschek wurden zahlreiche Themen offen und konstruktiv besprochen, darunter auch Fragen rund um die Regionalen Kriminalinspektionen (RKI). Herr Paschek erläuterte, dass die Behördenleitungen derzeit an einer umfassenden Gesamtstrategie arbeiten, um die Polizei Hessen für die kommenden Jahre organisatorisch und technisch zukunftsfest aufzustellen. Im Zentrum steht dabei eine Struktur, die durch moderne IT-Systeme entlastet und den Anforderungen der kommenden Jahre gerecht wird.

BDK: Fachkarrieren müssen gestärkt werden

Für den BDK Hessen ergeben sich daraus klare Handlungsschwerpunkte. Besonders die Stärkung der Fachkarrieren und der fachlichen Expertise bleibt ein zentrales Anliegen.

„Eine Forderung des BDK lautet daher, den Erhalt der vorhandenen Beförderungsstellen sicherzustellen und klare, rechtssichere Definitionen für Fachkarrieren festzulegen.“

Guido Grund, stellv. Landesvorsitzender

Auch die Weiterentwicklung des hessenweit einheitlichen Beurteilungssystems sowie des Personalentwicklungskonzepts für den gehobenen Dienst bleibt angesichts aktueller Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Kassel ein dringendes Thema.

Jetzt in die Umsetzung gehen und ehrlich fortwährend evaluieren!

Landesvorstand und Landespolizeipräsident waren sich einig: Die Zeit der Vorbereitung ist abgeschlossen – nun muss die Umsetzung beginnen. Eine weitere Verzögerung würde die Unsicherheit bei den betroffenen Kolleginnen und Kollegen nur vergrößern. Ein Start zum 1. Februar, begleitet von einer offenen und ehrlichen Evaluation, gilt als sinnvollste Lösung.

"Nur wenn Probleme von Polizeiführung und Mitarbeitenden ehrlich und transparent benannt werden, kann das System konsequent und gemeinsam weiterentwickelt werden."

Michael Finger, Landesgeschäftsführer

Zentrale Rolle der Reformprojekte S25, V/Z25, F25 und P25

Die laufenden Reformprojekte sind entscheidend für den Veränderungsprozess innerhalb der hessischen Polizei. Die daraus resultierenden Schnittstellen müssen eng begleitet werden, damit die geplanten Konzepte nicht auf dem Papier bleiben, sondern im Alltag der Dienststellen ankommen.

Ausbildung, K-Direkteinstieg und Tarifstellen in der Kriminalitätsbekämpfung im Fokus

Weitere Schwerpunkte des Austauschs mit dem Landespolizeipräsidenten waren die Ausbildung bzw. das Studium im Rahmen des K-Direkteinstiegs sowie die Rolle von Tarifbeschäftigten in der Kriminalpolizei. Der Landesvorstand betonte, dass die Vorbereitung auf die Praxis weiter verbessert werden müsse. Zudem brauche es trotz der schwierigen tarifrechtlichen Rahmenbedingungen Perspektiven für Tarifbeschäftigte.

Eine Möglichkeit sieht der Landesvorstand in der Einführung neuer Tarifstellen nach dem Modell der „Kriminalassistenz“, wie es bereits bei der Polizei Hamburg erfolgreich umgesetzt wird.

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der hessischen Kriminalpolizei!

Die Verantwortlichen beim BDK Hessen steht weiterhin in engem, regelmäßigem Austausch mit dem Landespolizeipräsidenten sowie allen Behördenleitungen, um die Interessen der Kolleginnen und Kollegen nachhaltig zu vertreten und die anstehenden Veränderungen konstruktiv zu begleiten.

"Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich mit ihren Anliegen, Fragen oder Hinweisen an die bekannten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Landes- oder Bezirksvorstand zu wenden. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der hessischen Kriminalpolizei!"

Dirk Peglow, Bundes- & Landesvorsitzender

Schlagwörter
Hessen
diesen Inhalt herunterladen: PDF