LKA M-V sensibilisiert für neue digitale Spuren und stellt Wege anderer Bundesländer vor

03.02.2020

Am 23.1.2020 veranstaltete die Fachhochschule gemeinsam mit unserem LKA das 2. Symposium „Digitale Spuren“. in dem es um Nutzungsmöglichkeiten digitaler Spuren und sich den daraus ergebenden Möglichkeit zur Aufklärung von Straftaten ging.
LKA M-V sensibilisiert für neue digitale Spuren und stellt Wege anderer Bundesländer vor
Zu Beginn der Veranstaltung stellte Sandro Münse, Leiter Dez. 2, PP Rostock herausragende Einzelfällen vor, in denen bereits digitale Spuren genutzt werden konnten. Der Koordinator der Einsatzleitstellen der PD Osnabrück referierte über deren Erfolgsprojekt SENTINEL mit festem Einsatz von Tarifbeschäftigten als sogenannte „Intel-Officern“ in den Leitstellen zur Unterstützung der alltäglichen aktuellen Lagen durch parallele Recherchen in den sozialen Netzwerken. 
 
Herausragend und mit viel Engagement stellte im weiteren Alexander Hahn, Leiter Dez. 23 (Cybercrime/Digtale Spuren), LKA Schleswig-Holstein die Struktur seiner „Cyberdienststelle“ vor, die personell mit ca. 20 Stellen verstärkt bereits aus 5 Abteilungen besteht. Dem LKA S-H ist  es hier gelungen, u.a. eine Mischung aus Tarifbeschäftigten und Polizeivollzugsbeamten zusammenzustellen, die ihr Wissen kombinieren. Eingangsbesoldung ist A11 bzw. E11 und es besteht die Möglichkeit einer Fachkarriere bis A13 für die Kollegen. Herr Hahn führte aus, dass polizeiliche Lagen immer mehr eine 24/7-Verfügbarkeit von Spezialisten erfordern, die im Rahmen des ersten Angriffs alle notwendigen Maßnahmen einleiten, um andauernde Gefahrensituationen zu beenden und eine effektive Strafverfolgung zu gewährleisten. Das wird zukünftig nur durch Einrichtung von Rufbereitschaften dieser Cyber-Dienststelle umgesetzt werden. 
 
Im weiteren zeigten die Kollegen von unserem LKA u.a. die Möglichkeiten der Nutzung von Rohdatenanalysen, das Projekt Emerge IOT sowie nüchtern den aktuellen Stand des Projektes Massendaten auf. 
 
Wir danken dem LKA für die gelungene Veranstaltung durch die mit Sicherheit eine Sensibilisierung der Kolleg*innen für digitale Spuren erfolgte und hoffen, dass sich daran nun weitere Schritte anschließen. Dazu gehören aus unserer Sicht vordringlich folgende Punkte: 
 
  • umgehende Wiederaufnahme und Fortführung des Projektes Massendaten, 
  • ausreichend personelle Ausstattung des LKA, Dez. 55 zur Umsetzung vorhandener Sicherungs- und Auswertungsmöglichkeiten, ggf. durch Einstellung von Tarifbeschäftigten, 
  • Schaffung von sogenanntem „digitalen Anschlusswissen“ bei allen Polizeibeamten, insbesondere unseren Fachleuten des KDD, zum Erkennen und Einordnen digitaler Spuren und Stellung der richtigen Fragen, 
  • Schaffung angemessener Stellen in diesem Spezialbereich, beginnend mit A11 bzw. E11.
 
Möglicherweise können Organisationsstrukturen unter Einbeziehung von Tarifbeschäftigten wie im Dezernat 23 unseres Nachbarlandes S-H sowie zusätzliche Änderungen der Laufbahnverordnung eine zeitnah mögliche einzige Alternative für unser Land sein! Der angefügte Artikel unserer Kolleg*innen aus Rheinland-Pfalz zeigt Wege auf, wie man in anderen Bundesländern Lösungsmöglichkeiten gefunden hat. 
 

 

Bianka Butte
Bundesschatzmeisterin des BDK e.V.