Nachersatzerlass 2012 - Verjüngung der Kripo hat Priorität

02.06.2012

Mit dem vor wenigen Tagen herausgegebenen Erlass zum Nachersatzverfahren 2012 hat das Ministerium für Inneres und Kommunales erneut deutlich gemacht, dass die Verjüngung der Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen eine deutliche Priorität hat.
Nachersatzerlass 2012 - Verjüngung der Kripo hat Priorität

Darin enthalten sind die bereits nach dem letzten Erlass nachgebesserten Regelungen für landesweite Versetzungen innerhalb der Direktionen K, die aus einer Lehrtätigkeit zurückkehrenden Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamten, die Verwendung von Kolleginnen und Kollegen aus den Spezialeinheiten soweit sie nicht nur über temporäre Verwendungen bei K verfügen und für Beamtinnen und Beamte, die sich bereits in Personalentwicklungskonzepten für die Kripo qualifiziert haben.

Der Erlass regelt zudem weitere Ausnahmen hinsichtlich des Höchstalters von 35 Jahren, die sich u. a. aus der Altersstruktur der Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschule ergeben. Aufgrund der vom BDK seit Jahren als mangelhaft kritisierten Versorgung der Kripo mit jungem Personal stellt der Erlass nach wie vor Ausnahmen unter den Genehmigungsvorbehalt des Ministeriums. Darüberhinaus werden die Erlassvorgaben durch das Innenministerium mit Auftrag an das LAFP konkret zum 01.12.2012 überprüft.

In der Ankündigung, zum 01.09.2013 die Altersstruktur aller Direktionen in den Blick zu nehmen und durch ein entsprechendes „Controlling“ zu überprüfen, sieht der BDK ein deutliches Signal, die Kriminalpolizei vor einem „Supergau“ in den nächsten Jahren zu bewahren.

Zwischenzeitlich haben auch andere Gewerkschaften erkannt, dass die Kriminalpolizei aufgrund der Altersstruktur vor einem Kollaps steht. Dies ist ausschließlich auf die auf politischer Ebene geleistete Überzeugungsarbeit des BDK der vergangenen Jahre zurückzuführen. Bereits die Gespräche 2003/2004 mit dem damaligen Innenminister Dr. Fritz Behrens führten zu Untersuchungen der Altersstruktur und deren Auswirkungen, die wir heute mehr als schmerzlich spüren.

„Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Deshalb hat sich der BDK natürlich auch mit dem „Modell der GdP“ beschäftigt. Es zeigt deutliche Schwächen, die auch das Innenministerium erkannt hat“, erklärte der Landesvorsitzende Wilfried Albishausen abschließend in Düsseldorf.

 Nachersatzerlass 2012 - Verjüngung der Kripo hat Priorität