Neue Polizisten anstelle von neuen Spielern

03.02.2014

Diskussionsforum - BDK Bundespolizei fordert einen "Zehnten" von der Deutschen Fußballliga (DFL)
Neue Polizisten anstelle von neuen Spielern
.....wenn das alles mal so einfach wäre......

Berlin, 01.02.14 - Richtigerweise hob Frau Mihalic (B90/ Grüne) in Ihrer vorgestrigen Rede vor dem Deutschen Bundestag die Rolle der Polizistinnen und Polizisten unseres Landes als Garanten für Freiheit und Sicherheit hervor und kritisiert in diesem Zusammenhang den zuständigen Minister de Maiziere für verfehlte Personalpolitik und mangelnde Wertschätzung.

Der Verbandsvorsitzende Thomas Mischke dazu: "Die Deutsche Polizei wurde in den vergangenen Jahren langsam aber sicher in die Handlungsunfähigkeit umorganisiert. Es dauert nicht mehr lange und die Bürgerinnen und Bürger werden feststellen, dass Sparhaushalte keine Sicherheit produzieren sondern Frust, Unsicherheit und Abkehr vom Beruf.“ 

Frau Mihalic spricht vom Offenbarungseid einer falschen Personalpolitik des Ministeriums. Das lässt sich aus Sicht des BDK nur unterstreichen. Nicht nur bei der Bundespolizei kommen ständig neue und zunehmend kompliziertere und verwaltungsaufwändigere Aufgaben hinzu, ohne dass seitens der Regierung dafür Stellen oder Finanzmittel bereitgestellt werden.

Paradoxerweise ist der für die Innere Sicherheit zuständige Minister auch für den Sport und damit für den Fußball zuständig und befindet sich im Dauerspagat. So muss er sich vom Multimillionen-Euro-Unternehmen Deutsche Fußballliga und vom DFB am Ring durch die neuzeitliche "Brot- und Spiele" Arena ziehen lassen weil sich keiner traut, den DFB in die Schranken zu weisen. Jede Woche hetzen zehntausende Polizistinnen und Polizisten von Bund und Ländern als Sparringspartner einiger weniger betrunkener Schläger im Fangewand durch die Republik und sorgen kostenfrei dafür, dass die Kassen der zahlreichen Nutznießer auch weiterhin klingeln. Nicht nur dass sie wegen der Massen aufgebauter Überstunden kaum für andere Aufgaben zur Verfügung stehen, auch werden unsere Kolleginnen und Kollegen angepöbelt, angespuckt und verletzt. 

Thomas Mischke weiter: „Die DFL protzte diese Woche voller Stolz mit einem neuen Rekordjahresumsatz von 2,17 Mrd. Euro. Stellt man diese Summe in Relation zum 2,3 Mrd. Euro Jahresbudget der Bundespolizei mit ihren ca. 40.000 Beschäftigten, wird jedenfalls deutlich, woher das Geld für neue Polizeistellen kommen könnte. Die Gewinne der DFL sind auch deshalb so gigantisch weil es sich der Staat bisher offenbar leisten wollte, ein Privatunternehmen unter dem Deckmäntelchen der Aufrechterhaltung des staatlichen Gewaltmonopols in unglaublicher Art und Weise zu Sponsoren. Die Entrichtung eines „Zehnten“ der DFL, zweckgebunden für die Polizeihaushalte von Bund und Ländern, ist längst überfällig.“  

Der BDK wird sich mit dem Thema Fußballgewalt in Form eines Positionspapieres einbringen, welches mehrdimensional das schwierge Thema aufgreifen und Lösungsvorschläge skizzieren wird. Für Diskussionsbeiträge und Kommentare sind wir dankbar.