Paul-Koettig-Preis des Jahres 2020 nunmehr ausgereicht

Namensgeber für diesen Preis ist Paul Koettig, von 1894 bis 1904 Leiter der Kriminalpolizei in Dresden und von 1904 bis 1919 Polizeipräsident von Dresden. Als Kripo-Chef und als Polizeipräsident engagierte sich Koettig sehr für die Modernisierung der Polizeiarbeit.

Auf sein Wirken geht die Einrichtung eines photografischen Ateliers der Kriminalpolizei, die Gründung eines Kriminalmuseums als „Fortbildungsstätte für die Kriminalbeamten“ (1894), was heute noch besteht, und 1903 die Einführung der Daktyloskopie in der Polizeidirektion Dresden als erste Polizeidienststelle im Deutschen Reich zurück. Er erwirkte auch die Einrichtung der ersten daktyloskopischen Landeszentrale im Deutschen Reich und machte den Vorschlag zur Gründung einer „Landeskriminalpolizei“ im Jahr 1907. Eine Idee, die dem Grunde nach vom BDK verfolgt, heute immer noch nicht Realität ist.

Paul Koettig war ein Polizeipräsident, der in seiner Zeit weit voraus war, die Vorteile einer innovativen Organisation und Arbeitsweise der Polizei erkannte und unbürokratisch in Dresden einführte. Insofern war er seinerzeit beispielgebend in Sachsen sowie im Deutschen Reich und ist heute ein würdiger Namensgeber des Preises des BDK für herausragende kriminalistische Leistungen.

Die Nominierung des Kollegen Pfeifer für diesen Preis geht auf eine Anregung der Leitung der Hochschule zurück. Der BDK hatte den Leitern der Polizeidienststellen ein Vorschlagsrecht eingeräumt. Aus der Vielzahl von Anregungen hatte sich der Landesvorstand für den Vorschlag der Hochschule entschieden. Insofern war es folgerichtig, die Verleihung auch am Standort der Hochschule vorzunehmen.

Die Verleihung des Preises fand am 13. Mai 2022 auf dem Gelände des Campus Bautzen der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) statt. Unser Dank geht an die Leitung der Hochschule für die Bereitstellung der Räumlichkeiten im Campus, für die kollegiale Unterstützung durch die Stabsstelle Kommunikation der Hochschule und die begrüßenden Worte des Prorektors, Ldt. PD Hanjo Protze.

Der BDK ehrt Jörg Pfeifer für sein jahrelanges, herausragendes Engagement in der Kriminalistik und Kriminaltechnik. Mit der Ehrung soll die langjährige, überaus engagierte und hervorragende Arbeitsweise im Landeskriminalamt Sachsen und bei der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Mitarbeit in verschiedenen Arbeits-, Projekt und Forschungsgruppen der sächsischen Polizei gewürdigt werden.

Nach seiner Tätigkeitsaufnahme an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) organisierte und strukturierte EKHK Pfeifer sehr rasch die Kriminaltechnikausbildung im Rahmen des Bachelor-Studiums und unterstützte maßgeblich die Fortbildung der sächsischen Kriminaltechniker im Fortbildungszentrum.

Von 2016 bis 2018 absolvierte EKHK Pfeifer neben seiner Lehrtätigkeit am Institute of Criminal Justice Studies der University of Portsmouth als erster sächsischer Polizeibeamter den Masterstudiengang im Fernstudium zum Master of Science in der Fachrichtung Criminal Investigation and Crime Science. Diese Fortbildung erfolgte auf der Grundlage einer individuell geschlossenen Qualifikationsvereinbarung mit der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) und konnte im Juli 2018 erfolgreich abgeschlossen werden. Mit dem Ergebnis boten sich für die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) und Herrn Pfeifer persönlich weitere Möglichkeiten einer verstärkten wissenschaftlichen Zusammenarbeit auf internationaler Ebene.

Das genauere Wirken und die Verdienste des Ausgezeichneten um die Fortentwicklung der Kriminaltechnik in Sachsen umriss Kollege Ltd. PhD Dr. Thomas Krieghoff, Leiter des Kriminaltechnischen Institutes beim Landeskriminalamt sehr kollegial in seiner Laudatio.

Als Ehrengäste waren unter anderem der Amtschef im Sächsischen Staatsministerium des Innern, Thomas Rechentin, der Inspekteur der Polizei Sachsen, Petric Kleine, der jetzige Polizeipräsident der Polizeidirektion Chemnitz und ehemalige Rektor der Hochschule, Carsten Kaempf, Wegfährten, Studierende und weitere Kolleginnen und Kollegen anwesend.

Gefreut hat uns, dass die Übergabe des Preises gemeinsam mit dem BDK durch den Amtschef Thomas Rechentin erfolgte, der anschließend in einem spontan vorgetragen Redebeitrag die Veranstaltung bereicherte.   

Amtschef Thomas Rechentin und Vertreter des Landesvorstandes bei der Überreichung des Preises, rechts im Bild der Preisträger, Jörg Pfeifer

Amtschef Rechentin bei seiner Ansprache an das Gremium

EKHK Jörg Pfeifer bei seinen Dankesworten

Der BDK beabsichtigt, noch im Jahr 2022 eine weitere Ausreichung des Paul-Koettig- Preises vorzunehmen, um nunmehr wieder nach der Pandemie in den traditionellen Rhythmus einsteigen zu können.