Pensionärs-Tag in Mecklenburg-Vorpommern 2025
29.09.2025

Zunächst trafen wir uns in einem alten Klassenzimmer zu einer plattdeutschen Unterrichtsstunde. Es wurde gelesen, gerechnet, gesungen, auf Schiefertafeln in Sütterlinschrift geschrieben – und alles in unserem Heimatdialekt. Von unserer „Lehrerin“ erfuhren wir, wie in Malchow versucht wird, die plattdeutsche Sprache zu erhalten. Und es wurde viel gelacht, besonders zum Ende der Stunde, als es Zeugnisse gab …
Anschließend nutzten wir die Gelegenheit und besichtigten das angeschlossene Museum für Kuriositäten und Raritäten „Kiek in und wunner di“ (Schau rein und wundere dich). Besonders beeindruckten uns kuriose Alltagsgegenstände wie u. a. eine ausklappbare Badewanne, ein mobiles Wasserklosett mit Holzverkleidung, ein Laufrad, aber auch eine komplette alte Schusterwerkstatt und eine alte Zahnarztpraxis.
Ein kleiner Spaziergang führte uns danach über das Gelände eines ehemaligen Klosters (später ein Stift für adlige Damen). In der Klosterkirche erlebten wir ein Orgelkonzert, gespielt auf fünf der ausgestellten Orgeln des Mecklenburgischen Orgelmuseums. Es gibt u. a. eine Friese-Orgel, mehrere Sauer-Orgeln, zwei Jehmlich-Orgeln. Für uns war das halbstündige Konzert ein musikalischer Hochgenuss.
Nun war es Zeit zum Mittagessen. Da Malchow so nah am Wasser liegt (übrigens ist es gar nicht weit bis zur Müritz), kann man selbstverständlich Fisch essen. Und das taten einige von den Mitreisenden sehr gern. Nebenbei gab es Zeit, um sich zu unterhalten oder in Erinnerungen zu schwelgen.
Darum ging es dann auch bei unserem nächsten Höhepunkt. Ein kleiner Spaziergang führte uns zum DDR-Alltagsmuseum. Jeder von uns konnte sich hier an so manchen Gegenstand aus früherer Zeit erinnern: Küchengeräte, Büroutensilien, Spielzeug, Schulbücher … Es wurde festgestellt, dass der Eine oder Andere auch heute noch den Mixer RG 28, den Multiboy, die elektrische Kaffeemühle im Alltag nutzt.
Nach einem erlebnisreichen Tag und einem schönen Wiedersehen ging unser Reisetag zu Ende. Zwar hatte der Wetterfrosch Regen vorausgesagt, aber er hatte sich dann doch nicht getraut, uns den Tag zu vermiesen, er spendierte uns viel Sonnenschein. Tja, so ist das, wenn Engel reisen!
Bernhard Weber
(Pensionärs-Beauftragter MV)