Personalentwicklung: Wer macht die Arbeit?
09.06.2022
Auf die erheblichen Ruhestandsabgänge und den damit notwendigen Wissenstransfer insbesondere in kriminalpolizeilichen Bereichen vor dem Hintergrund stetig steigender Anforderungen haben wir seit Jahren immer wieder hingewiesen. Der im Internet veröffentlichte Personalstrukturbericht 1) belegt nochmals Handlungsdruck:
Die Probleme sind nicht gelöst!
Darüber können auch die erfreulich hohen Einstellungszahlen der letzten Jahre nicht hinwegtäuschen. Bisher festzustellen ist nur: Die Ressourcen der niedersächsischen Polizei reichen derzeit nicht einmal, um die zunehmende Bedeutung digitaler Spuren auch über den Bereich Cybercrime hinaus in den Griff zu bekommen! Spezialisierte Beschäftigte müssen ungeachtet ihres Fachwissens bei der Bearbeitung der Massenkriminalität aushelfen, um der Überlastung dort Herr zu werden!
Erst vor wenigen Monaten fragten wir: 2)
„Die Strategische Organisationsanpassung führte zunächst zu Personalverstärkungen im Einsatzbereich - wie sollen die Konzepte zur Einrichtung der FK-Forensik umgesetzt werden ohne Personal bei einer sich rasant entwickelnden Digitalisierung der Welt außerhalb der Polizei?“
Um beim Thema zu bleiben: Der aktuelle Zustand in den FK-Forensik bereitet Sorge. Nicht einmal das detaillierte Personalkonzept der eigens eingesetzten Arbeitsgruppe wurde umgesetzt!
Mehr Personal und qualifizierungsgerechte Stellenbewertungen sind schnell erhobene Forderungen. Aber was sonst könnte helfen?
Für die Landtagswahl erwarten wir erfolgversprechende Konzepte. Die Wählerinnen und Wähler haben Anspruch darauf zu wissen, wie Kriminalitätsbekämpfung und damit ihre Sicherheit nach der Wahl gewährleistet werden soll.
Der Geschäftsführende Landesvorstand
1) https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/themen/ressortubergreifende_personalgewinnung_und_entwicklung/personalentwicklung/personalentwicklung-pe-60402.html
2) https://www.bdk.de/der-bdk/was-wir-tun/aktuelles/schwerpunkte-neu-zu-definieren