Pilotprojekt gegen Häusliche Gewalt wird landesweit ausgerollt

15.08.2020

Was erfolgreich in Ulm und Mannheim erprobt wurde, soll auf das ganze Land erweitert werden.
Alexas_Fotos - Pixabay

Häusliche Gewalt ist facettenreich und findet in allen Schichten der Bevölkerung statt. Oftmals handelt es sich um einen langen Leidensweg, den die Betroffenen gehen, bis eine Anzeige erfolgt oder das, was hinter verschlossenen Türen passiert, der Polizei bekannt wird. Hier sind alle gefragt, auf Zeichen zu achten und den Mut aufzubringen, eigene Feststellungen bei den betroffenen Personen zum Beispiel im Freundeskreis anzusprechen. Doch nicht immer sind die Folgen von häuslicher Gewalt beispielsweise in Form von nicht erklärbaren Hämatomen sichtbar.

Die Polizei ist in diesem Bereich meist als klassische Interventionspolizei gefordert, muss akut Streit und körperliche Auseinandersetzungen schlichten. Wir erteilen Platzverweise und nehmen Anzeigen auf. Es kommt aber auch zu Auseinandersetzungen, bei denen die Kripo benötigt wird, weil es beispielsweise zu schweren oder auch tödlichen Verletzungen kommt.

Was zur Verhinderung getan werden kann, ist richtig und wichtig. Hierzu gehören auch Beratungsprogramme. Wir begrüßen als BDK Baden-Württemberg den Weg, das erfolgreich erprobte Konzept landesweit auszurollen.

„Gefahrenmanagement, Gefährdungsanalysen und Risikoeinschätzungen sind erfolgreiche Bausteine des Konzepts und dafür wird Personal benötigt. Wir fordern deswegen die Landesregierung auf, diese Aufgaben mit neuem Personal zu hinterlegen. Andernfalls müssen wir das Personal für diese Aufgabe an anderer Stelle einsparen. Wie knapp das personelle Tischtuch ist, sollte inzwischen bei allen Verantwortlichen bekannt sein. Neue Aufgaben, neues Personal, eine einfache Rechnung!“, so der Landesvorsitzende Steffen Mayer.

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