Rückblick Kripo Konkret

10.05.2023

In Ausnahmesituationen sind wir da Kriseninterventionsteam Leipzig e.V. (KIT) & WEISSER RING e.V.
Rückblick Kripo Konkret
v.l.n.r.: Lars Winter (BDK), Eva Fredrich (KIT), Anne Seidel (WEISSER RING), Heike Stellmacher (KIT), Marina Rahnefeld (KIT), Antje Stresow (KIT/WEISSER Ring), Mandy Hennig (WEISSER RING, stellv. Landesvorsitzende), Madlen Lucht (WEISSER RING), Tobias Hönig (KIT)

Mit einem sogenannten „Doppelwumms“ fand Anfang April eine besondere Veranstaltung des Bund Deutscher Kriminalbeamter Sachsen in Leipzig statt. Im Rahmen der Fachveranstaltungsreihe „Kripo Konkret“ im Kinosaal der 2. Bereitschaftspolizeiabteilung stellten sich das Kriseninterventionsteam Leipzig e.V. (KIT) und WEISSER RING e.V. gemeinsam vor. Vorweggenommen, die Vorträge beider Organisationen waren äußerst informativ und zeigten beeindruckend das große Engagement und die Motivation sowie die herausragende Menschlichkeit der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Dem Kriseninterventionsteam Leipzig e.V. (KIT) wurden durch Tobias Hönig und Heike Stellmacher zwei sympathische Gesichter gegeben. In dem gemeinsamen Vortrag stellten die beiden ihre freiwillige Arbeit vor, die darin besteht, Menschen in akuten Krisensituationen zur Seite zu stehen und ihnen Unterstützung und Hilfe anzubieten. Sie schilderten den Zusammenhang der Krisenintervention und Notfallseelsorge, welches zusammenfassend als psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) beschrieben wird. Diese beinhaltet die Maßnahmen der kurz-, mittel- und langfristigen Versorgung im Kontext von belastenden Ereignissen oder Einsatzsituationen. Bei den Betroffenen kann es sich z.B. um Menschen handeln, die Opfer von Gewalt, Unfällen oder anderen traumatischen Ereignissen geworden sind. So unterstützt das KIT ausschließlich auf Anforderung über die Branddirektion Leipzig z.B. die Kriminalpolizistinnen und -polizisten im Kriminaldauerdienst (KDD) oder im Kommissariat 11 der Polizeidirektion Leipzig bei Todesfällen oder Tötungsdelikten und in der Betreuung von Angehörigen.  Aber auch gemeinsam mit Streifeneinzel- oder Verkehrsunfalldienst oder den Einsatzkräften der Feuerwehren und Notfallrettungskräften bei der Überbringung von Todesnachrichten oder tödlichen Verkehrsunfällen handelt das KIT eng mit den eingesetzten Beamtinnen und Beamten vor Ort. Tobias und Heike betonten, wie wichtig es ist, in solchen Situationen schnell und effektiv zu handeln, die Betroffenen in den ersten Stunden nach Eintritt des akuten Ereignisses nicht allein zu lassen und eine möglichst schnelle Rückkehr in den Alltag vorzubereiten. Nähere Informationen zum Verein und dessen Arbeit und wie man durch eine Mitgliedschaft diese unterstützen kann, findet man auf der Homepage www.kit-leipzig.de . Ein Blick lohnt sich.

WEISSER RING e.V. repräsentiert durch Antje Stresow, zeigte ebenso sehr sympathisch die Arbeit im Bereich der Opferhilfe. Antje machte deutlich, wie die ehrenamtliche Organisation den Menschen, die Opfer von Straftaten geworden sind, umfassende Hilfen anbieten kann.
Dazu gehört unter anderem die emotionale Unterstützung durch Zuhören und Mitfühlen, die Begleitung bei Gerichts- oder Behördengängen, die Hilfe durch sogenannte Beratungsschecks, welche für traumatologische oder anwaltliche Erstberatungen eingesetzt werden können, aber auch finanzielle Beihilfen für Bestattung oder Erholungsmaßnahmen. Nicht zu vergessen, ist die Hilfe beim Ausfüllen verschiedenster Anträge für Versicherungen oder Opfer-Entschädigungen und die Vermittlung zu möglichen Hilfen. Auch hier hilft ein weiterführender Blick auf die Homepage weisser-ring.de. Es lohnt für jeden, sich darüber zu informieren bzw. den ehrenamtlichen Verein zu unterstützen! Die Homepage eröffnet u. A. nähere Informationen und Angebote zu den Themen: Onlineberatung, Prävention aber auch Hilfe nach Stalking. Antje stellte ergänzend die sogenannte NO STALK App vor. Eine App, die Opfern von Stalking helfen kann, eine beweissichere Dokumentation der Handlungen des Täters durch Foto, Video und Nachrichtensicherung zu gewährleisten. Auch diese Neuerung im Opferschutz sollte aus Sicht des BDK Sachsen mehr Beachtung erhalten. Hierzu gibt es die Möglichkeit auf der Seite www.nostalk.de mehr Informationen zu finden. Festzustellen ist, dass das öffentliche Interesse fast ausschließlich noch immer dem Tatgeschehen, der Persönlichkeit des Täters, der Verfolgung und Verurteilung der Tat gilt und weniger dem Opfer und dessen Folgen oder Wiedergutmachung. Antje Stresow betonte in ihrer sehr leidenschaftlichen Art, wie wichtig es ist, den Opfern von Straftaten eine Stimme zu geben und ihre Rechte zu verteidigen.

In beiden Vorträgen wurde sehr deutlich, wie wichtig es ist, in Krisenzeiten für die Bürger neben dem polizeilichen Einschreiten und Intervention da zu sein und zeitnahe und fachgerechte Unterstützung anzubieten. Die zweistündige Veranstaltung war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerst informativ und bot im Anschluss viele Gelegenheiten für Fragen und Diskussionen, welche rege genutzt wurde.

Der BDK Sachsen ist stolz darauf, mit solch motivierten und engagierten Kolleginnen und Kollegen im Ehrenamt zusammenzuarbeiten. Die Arbeit der Kriseninterventionsteams und des WEISSER RING e.V. ist von großer Bedeutung für die Menschen in Sachsen und in ganz Deutschland.

Insgesamt war die Veranstaltung ein großer Erfolg und zeigte, wie wichtig es ist, sich in schwierigen Zeiten für die Menschen, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes einzusetzen. Die Gemeinschaft und das Ehrenamt leben vom Mitmachen. Der BDK Sachsen wird auch in Zukunft eng mit diesen und anderen Organisationen zusammenarbeiten, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger in Sachsen zu stärken und zu gewährleisten. Wir sind sehr dankbar für Eure Arbeit!

Kontakt
Lars Winter

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