Schreiben an Innenminister Dr. Ingo Wolf - Bachelor Studiengang "Kriminalpolizei" - jetzt
09.07.2009
Mit Einführung des Bachelor-Studiums und der Einstellung von 1.100 Anwärtern seit 2008 ist die Einführung eines solchen Studienganges mehr als überfällig. Die rasante Entwicklung der "Kriminalitätslandschaft" erfordert frühe Spezialisierung und darauf stetig aufbauende Berufserfahrung. Nordrhein-Westfalen darf nicht länger zu den Zauderern einer adäquaten kernaufgabenorientierten Polizeiausbildung gehören. Die Verfechter einer vom BDK seit Einführung kritisierten "Einheitsausbildung" werden von Gegenwart und Zukunft überrollt," erklärte der Landesvorsitzende Wilfried Albishausen heute anlässlich der Landesvorstandssitzung in Düsseldorf.
In den Schreiben an Innenminister Dr. Wolf sind unter anderem die nachfolgenden Kritikpunkte ausgeführt:
- Kriminalbeamter nur noch "Fortbildungsberuf"
- Studienniveau Kriminalität: Erster Angriff
- Kripo - Praktika auf Schülerpraktikantenniveau
- 30 Tage Fachpraktika - K - statt 150 - 180 Tage
- Unqualifizierte Kurzzeitpraktika in wichtigen Deliktsfeldern
- Unrealistische Vorgaben zu Praktikumsinhalten
- Unfaire Bewertungsregeln in den Praktika für die Studierenden
- Ungleiche Verteilung der Studierenden auf die KPB
- Federführung für K-Praktika bei Stammdienststellen von GE
- Kein Nachersatz für die Kriminalpolizei aus 1100 Bewerbern
- Kein auf K ausgerichtetes Auswahlverfahren für Bewerber
- Fehlende Raumkapazitäten und mangelnde PC - Arbeitsplätze für die Studierenden in den Kommissariaten
"Die Kritik des einseitigen Bachelor-Studiums ist auch dem Präsidenten der FHöV in Gelsenkirchen, den Abteilungsleitern sowie der Akkreditierungsgesellschaft übermittelt worden. Schon in Kürze wird der BDK ein Modell eines Bachelor-Studienganges für die Kriminalpolizei dem Innenminister vorlegen. Im letzten Gespräch mit dem Innenminister war der BDK dazu aufgefordert worden," erklärte Wilfried Albishausen abschließend in Düsseldorf.