Tarifrunde TV-L 2025: Forderungsverkündung der Gewerkschaften
24.11.2025
Am 17.11.2025 haben die Gewerkschaften ihre Forderungen für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder 2025 bekannt gegeben.
Im Vorfeld fanden Mitgliederbefragungen (ver.di) und Regionalkonferenzen (dbb) statt, bei denen die Mitglieder ihre Erwartungen an die bevorstehende Einkommensrunde einbringen und diskutieren konnten.
Im Ergebnis dessen verkündeten die Gewerkschaften folgende Kernforderungen:
- Entgelterhöhung: +7%, mindestens um 300 €
- Entgelt Auszubildende: +200 €
- Zeitzuschläge: +20 Prozentpunkte
- Laufzeit: 12 Monate
Weitere wichtige Erwartungen an die TdL (Tarifgemeinschaft der Länder) sind:
- Stufengleiche Höhergruppierung
- Erhöhung der Wechselschicht- und Schichtzulagen nach dem Vorbild des TVöD
- Einstieg in Verhandlungen zur Reform der Entgeltordnung
- Zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger der Länder
Wenn auch der TdL-Vorsitzende Dr. Andreas Dressel in einer Pressemitteilung schreibt, dass es sich um „astronomische Forderungen“ handelt und er gehofft habe, dass die Lohnforderung sich näher am „realistisch Machbaren orientiert“, so klingt die Reaktion vieler Tarifbeschäftigen ganz anders:
- BDK-Mitglieder aus Thüringen haben ihrer Frustration über die minimalen Entgelterhöhungs-Forderungen der Gewerkschaften Ausdruck verliehen und diesbezüglich von einem „schlechten Scherz“ gesprochen.
- Kollegen aus Schleswig-Holstein befürchten einen Ausverkauf der Fachkräfte. „Mit diesen Forderungen sind die Länder auf dem Arbeitsmarkt nicht konkurrenzfähig.
- Hessische Kollegen, die von der Tarifrunde aktuell noch nicht direkt betroffen sind, blicken den Verhandlungen mit Sorgen entgegen, da sie in den Forderungen der Gewerkschaften keinerlei soziale Gerechtigkeit, keine gerechte Entlohnung für die Kolleginnen und Kollegen sehen, gerade im Hinblick auf ständig steigende Kosten an Mieten sowie Lebenshaltungskosten. „Mit solchen Forderungen, ohne faire und sozialen Entlohnung können wir zukünftig kein Fachpersonal gewinnen“!
- Ein BDK-Mitglied aus Niedersachsen ist darüber besorgt, dass wir uns wegen der geringeren Forderungen gegenüber der Tarifrunde TVöD nicht zu wundern brauchen, dass Landesbedienstete zu Bund und Kommunen abwandern.
- „Beschäftigte aus NRW sind über die minimalen Forderungen enttäuscht und fühlen sich und ihre Arbeit nicht ernst genommen.“
- Eine Kollegin aus Bayern fasst zusammen: „Enttäuschende Forderungen - die realen Einkommensverluste der letzten Jahre werden damit nicht kompensiert.“
Die erste Verhandlungsrunde findet am 03.12.2025 statt. Am 15./16.01.2026 und am 11./12.02.2026 folgen zwei weitere Verhandlungstermine.