Treffen BDK - LPP Schwald - MR Christoph Klatt - LPD Christian Huber

03.05.2023

Am 02.03.2023 trafen sich die stellvertretenden Landesvorsitzenden Jürgen Schneider, Roland Spindler und Frank Häublein im Bayerischen Innenministerium mit dem Landespolizeipräsidenten Michael Schwald, dem Sachgebietsleiter C 3, Herrn MR Christoph Klatt und aus dem SG C 5 Herr Leitenden Polizeidirektor Christian Huber zum erneuten Austausch zu derzeit aktuellen kriminalpolizeilichen Themenfeldern.
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(v.l.n.r. LPD Christian Huber, Frank Häublein, Roland Spindler, MR Christoph Klatt, Jürgen Schneider, LPP Michael Schwald)

In entspannter und sehr sachlicher Atmosphäre skizzierte Herr LPP Schwald die Schwerpunkte zur Entwicklung der Kriminalpolizei. Dabei wurde deutlich, dass die Problematik einer sinkenden Attraktivität kriminalpolizeilicher Arbeit, insbesondere bei jungen Kolleginnen und Kollegen erkannt wurde, die sich unter anderem aus der nachvollziehbaren und gerechtfertigten Erhöhung der Zulage für Dienst zu ungünstigen Zeiten (DUZ) ergeben hat.

LPP Schwald wie auch MR Klatt erläuterten ihre Absicht, einerseits verstärkt Einstellungen in der 2. QE vorantreiben zu wollen, um in Zukunft auch hierüber entsprechende Aufstiegsbewerber für die 3. QE zu erhalten. Dies könne aber erst in einem längeren Entwicklungsprozess vorangebracht werden, da zunächst auch die Ausbildungskapazitäten-/Strukturen angepasst bzw. ausgebaut werden müssten.

Andererseits müssen Ungleichgewichte hinsichtlich der Stellenbesetzungen für die 3. QE innerhalb Bayerns ausgeglichen werden, was über eine „Regionalisierung“ der Verteilung von Führungsvermerken denkbar ist. LPP Schwald machte deutlich, dass derzeit verschiedene Denkmodelle vorstellbar sind, Einzelheiten aber noch nicht spruchreif sind. Einigkeit unter allen Gesprächsteilnehmern bestand aber darin, dass die Kriminalpolizei als Fachrichtung der Bayerischen Polizei attraktiver werden muss, da zudem eine sich verschärfende Konkurrenzsituation mit den Unternehmen des Wirtschaftslebens abzeichnet.

Von Seiten der Vertreter des BDK wurde auch an dieser Stelle nochmals die Möglichkeit eines Direkteinstieges bei der Kriminalpolizei hervorgehoben, geeignete junge Bewerber direkt für die Kriminalpolizei zu werben, auszubilden und somit schneller in die kriminalpolizeilichen Arbeitsprozesse einzugliedern.

Als weitere Möglichkeiten einer Steigerung der Attraktivität kriminalpolizeilicher Arbeit wurden durch LPP Schwald und MR Klatt vermehrte Stellenhebungen im Bereich A12 und A13, wie sie vom BDK seit längerem gefordert werden, genannt. Dabei wurde klar, dass die Hebung von Funktionsposten Vorrang vor Hebung von hervorgehobenen Sachbearbeiter Posten hat. Seitens des BDK wurde di konsequente Fortführung der Hebung von Stellvertreterposten der K 1 und K 3 der Flächenpräsidien benannt, sowie die Ausweitung auf andere Kommissariate gefordert.

LPP Schwald zeigte sich zudem offen für Stellenhebungen in der modularen Qualifizierung. Vorstellbar wären hier Leitungsstellen kleinerer KPIen. Hierzu bedürfe es jedoch noch der Einbeziehung der KPIen.  

Darüber hinaus wurden die Themen einer Erhöhung der Zulage für die Observationsgruppen, Einführung eines Holsters zur verdeckten Trageweise, Zulagen für kriminalpolizeiliche Sachbearbeiter für die Auswertung kinderpornografischer Medieninhalte und die flexible Arbeitszeitgestaltung erörtert.

Dabei wurde deutlich, trotz ablehnender Haltung des Bayer. Finanzministeriums zur Erhöhung der Zulage für Observationsgruppen, dass von Seiten des Bayer. Innenministeriums die Erhöhung als notwendig und gerechtfertigt angesehen wird.

Ebenso wird im Bayer. Innenministerium eine Zulage für Sachbearbeiter zur Auswertung von kinderpornografischen Medien als zielführend bedacht, wobei neben einer Zulage auch andere Möglichkeiten der psychosozialen Unterstützung angedacht werden. Ebenso wird der derzeitige Prozess einer zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitszeit und des Homeoffice positiv hinsichtlich einer Steigerung der Attraktivität kriminalpolizeilicher Arbeit weiter wohlwollend bewertet.

In dem Austausch wurden die Argumente des BDK Landesverbandes Bayern durch die stellvertretenden Landesvorsitzenden nochmals vorgebracht und es zeigte sich, dass auch von Seiten der Vertreter im Innenministerium die Problemstellungen erkannt wurden und bei vielen Themen Konsens hinsichtlich der Lösungsansätze besteht.

 

 

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