„Unsere“ Werte: Das Landeskriminalamt kommt nicht zur Ruhe - Erneute Wechsel in LKA-Abteilungsleitungen

08.09.2021

Wie der Presse (!!) und dem Flurfunk zu entnehmen ist, gibt es wieder einmal Veränderungen in den Abteilungsleitungen im Landeskriminalamt. Die mit Abstand größte Abteilung, die mitten im Transformationsprozess steckt und die OK-Abteilung, die mit der BAO HHammer (Encro-Chat) vor einer ihrer größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte steht, müssen sich erneut auf neues Führungspersonal einstellen. Die von den Kolleginnen und Kollegen erhoffte Ruhe und angekündigte Konstanz in den Abteilungsleitungen ist wieder einmal dahin.
Kriminalpolizei

Die Kolleginnen und Kollegen fragen sich, wer hat diese Entscheidungen und die Form der Kommunikation zu verantworten? Der Senator? Der Polizeipräsident? Der Leiter des Landeskriminalamtes?

Natürlich sind Dienststellenwechsel in der Polizei Hamburg alltäglich und neue Aufgaben im höheren Dienst an der Tagesordnung. Aber es mutet schon merkwürdig an, dass zeitgleich mit dem Erscheinen des aktuellen Hamburger Polizeijournals (HPJ), welches sich ausführlich den Werten der Hamburger Polizei widmet, Personalentscheidungen medienwirksam der Presse zu entnehmen sind, ohne dass es zuvor eine sonst übliche interne Information des Polizeipräsidenten gegeben hat. Ob die Betroffenen selbst vor der Presse informiert waren, oder der „Flurfunk“ schneller war, traut man sich schon gar nicht mehr zu fragen.

Seit Jahren führen verschwindend geringe Bewerberzahlen für den höheren Dienst zum Stirnrunzeln bei den Entscheidungsträgern der Hamburger Polizei. Als Lösungsansatz werden reflexartig Arbeitsgruppen eingesetzt, die Veränderungen im Auswahlverfahren erarbeiten sollen. Überraschenderweise haben ein verkürztes Auswahlverfahren und das Vorverlegen der Infoveranstaltung vor den Bewerbungsschluss nicht den erhofften Effekt erzielt. Aber wovon werden potenzielle Bewerber tatsächlich abgeschreckt??

Der Umstand, dass eine Umsetzung in die Akademie der Polizei in den Medien als Strafversetzung dargestellt wird ist eine Katastrophe und ein Schlag in die Magengrube für alle Kolleginnen und Kollegen der AK, die seit Jahren mit viel Engagement die Einstellungsoffensive stemmen. Auch die Begleitumstände der Ausschreibung an der AK sprechen für sich.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter ist irritiert über die Inkaufnahme der Ansehensschädigung der Kriminalpolizei und fordert die Polizeiführung im Namen aller Kolleginnen und Kollegen auf, die Werte nicht nur hübsch aufbereitet zu vermarkten, sondern endlich vorzuleben.        

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