Verkanntes Werkzeug oder digitales Risiko? - Palantir in der Polizeiarbeit
04.08.2025

Erfolgreiche Einsätze in mehreren Bundesländern
Die Software wird bereits in mehreren Bundesländern wie Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und demnächst auch in Baden-Württemberg genutzt und hat sich in der operativen Fallarbeit bewährt. Beispielsweise konnten in Tatverdächtige schneller identifiziert, Zusammenhänge zwischen Fällen aufgedeckt und kriminelle Strukturen transparenter gemacht werden. In Hessen konnte ganz konkret durch den Einsatz der Software ein Terroranschlag verhindert sowie Geldautomatensprengungen und Verfahren der Organisierten Kriminalität aufgeklärt werden. Dirk Peglow sagte diesbezüglich:
„Das System hilft schnellstmöglich polizeiliche Ermittlungsergebnisse zu erzielen und das ist das Entscheidende für uns als Verband der Kriminalpolizei.“
Klare Worte zur Debatte um KI
Dirk Peglow kritisiert zudem die teils unsachliche öffentliche Diskussion über den Einsatz der Software und verweist auf Begriffsverwirrungen im politischen Diskurs:
„Wir nutzen diese Technik nicht einfach so, wie es öffentlich immer wieder gesagt wird, sondern eben nur in ausgewählten Fällen in bestimmten Deliktsbereichen – also nicht bei jedem Kaugummiautomatenaufbruch. Es ist zudem vorgeschrieben, dass wir nur in bestimmten Bereichen dieses System nutzen dürfen. Vielleicht sollte man auch einmal sagen, was es nicht kann. Vera bzw. Palantir mit ihrem System Gotham ist eben keine KI, es ist auch kein Predictive Policing, es ist kein OSINT- oder Datamining. Es gehen da in der öffentlichen Berichterstattung dazu so viele Begriffe durcheinander, die das System einfach nicht bietet.“
Wir sprechen also über ein datenanalytisches Werkzeug – kein autonom handelndes System, bei dem es nicht um Überwachung, sondern um effizientere Ermittlungsarbeit im Rahmen rechtsstaatlicher Vorgaben geht.
Politische Kontroverse
Der Einsatz von Palantir wird derzeit intensiv und teils sehr kontrovers diskutiert – sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit. Kritiker warnen vor einer zunehmenden Abhängigkeit von einem US-Konzern mit engen Verbindungen zu Sicherheitsbehörden in den USA. Dass wir über unsere digitale Souveränität sprechen müssen, steht außer Frage, aber Dirk Peglow sagte auch:
„Hier reden viele Menschen mit, die gar nicht wissen, was das System eigentlich macht und der Vorwurf, dass hier Daten unschuldiger Bürgerinnen und Bürger in polizeiliche Ermittlungen führen, der ist schlicht und ergreifend falsch.“
Dirk Peglow appelliert deswegen an eine pragmatische Sichtweise: Sicherheit lässt sich nicht auf später verschieben. Bis eine eigenständige nationale Lösung verfügbar ist, bietet die Software von Palantir aktuell eine erprobte, leistungsfähige und rechtsstaatlich einsetzbare Technologie, um Kriminalität effektiver zu bekämpfen – mit nachweisbarem Erfolg in der Praxis.