Von der Legalisierung und der Entkriminalisierung

06.02.2018

Derzeit findet in den Medien eine rege Diskussion statt: "BDK will Legalisierung von Cannabis" - "Widerstand gegen BDK-Vorstoß - Kripo-Beamte treten neue Cannabis-Debatte los". Auslöser: Ein Interview mit dem BDK-Bundesvorsitzenden André Schulz.
Von der Legalisierung und der Entkriminalisierung
Neu: Das Interview. Alt: Die Position des BDK-Bundesvorstandes. Problem: Die Position des BDK auf Bundesebene zu dieser Thematik war den meisten Mitgliedern des BDK Niedersachsen bislang offensicht noch nicht bekannt.
 
Zur Erinnerung: Die umfangreiche Stellungnahme stammt von Ende 2014 - und sie wurde federführend von einer durch den Bundesvorstand eingesetzten Arbeitsgruppe erstellt. Und es war keine Stellungnahme, um eine Schlagzeile zu erzeugen, sondern sie wurde erstellt für eine Anhörung im Bundestag. Sie ist seit Ende 2014 auf der BDK-Webseite www.bdk.de unter "Drogenpolitik" nachzulesen - und sowohl Gegnern als auch Befürwortern als Diskussionsgrundlage empfohlen. 
 
Aktuell melden sich viele zu Wort, und es werden viele gefragt - auch der BDK-Landesverband Niedersachsen. Wie so oft bei problematischen Themen: Eine einheitliche Meinung gibt es nicht - auch die Mitglieder des BDK Niedersachsen denken selbst und haben ihre eigene, ganz intensiv von eigener dienstlicher Erfahrung geprägte Überzeugung.
 
Genau so muss es auch sein: Diskussion auch innerhalb unseres Verbandes, möglichst emotionsfreie Überzeugungsbildung und Entscheidungsfindung auf Basis belastbarer Fakten und dienstlicher Erfahrungen.
 
Soweit bekannt, gibt es keine neuen bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dieser Thematik. Der BDK Landesverband Niedersachsen sieht aber aufgrund der jetzt stattfinden Diskussion in der Öffentlichkeit  und im Mitgliederkreis  die Notwendigkeit, sich für seine Mitglieder neu zu positionieren. Diese Positionierung soll Mitte April 2018 im Rahmen der Bundesvorstandssitzung erfolgen. Hierzu brauchen wir kritische oder auch zustimmende Hinweise, Meinungen und Anmerkungen als Argumentationshilfe für eine Neupositionierung des Landesverbandes. 
 
Also: Diskussion frei! Sachlich, fair, mit belastbaren Fakten - selbstverständlich aber auch auf Basis der erwähnten persönlichen Erfahrung unserer Mitglieder. Dieses Erfahrungswissen macht schließlich einen erheblichen Teil der Kompetenz unseres Verbandes aus. 
 
Matthias Karsch
Landesvorsitzender 
 

 

Drogenpolitik: Das "Positionspapier Betäubungsmittelrecht" des BDK 
aus: PDF /Quelle: www.bundestag.de