Wissen teilen, Kräfte bündeln – Polizei braucht mehr Vernetzung und Zusammenarbeit
06.11.2025
Anfang Oktober fand an der Universität der Bundeswehr in München die German Intelligence Community Conference (GICC) statt. Fachleute aus Polizei, Wissenschaft, Sicherheitsbehörden und der Wirtschaft machten dort deutlich:
Die Sicherheitsarbeit der Zukunft hängt entscheidend davon ab, wie gut Wissen geteilt, vernetzt und gemeinsam genutzt wird. Daten und Informationen sind heute in riesigen Mengen verfügbar – doch ohne qualifizierte Analyse, klare Strukturen und funktionierende Netzwerke bleibt vieles davon ungenutzt. Genau hier liegt auch für die Polizei Brandenburg eine der zentralen Zukunftsaufgaben.
Vernetzung ist kein Selbstzweck – sie ist Voraussetzung für wirksame Polizeiarbeit
Kriminalität kennt keine Zuständigkeitsgrenzen. Doch noch immer werden Informationen, Erfahrungen und Erkenntnisse zu oft innerhalb organisatorischer Strukturen zurückgehalten. Damit gehen wertvolle Chancen verloren, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen oder Ressourcen gezielt einzusetzen.
Für eine moderne Polizei muss gelten: Wissen darf nicht an Organisations- oder Behördengrenzen enden. Behörden müssen den Mut haben, gewohnte Grenzen zu überschreiten – sowohl organisatorisch als auch kulturell. Das bedeutet, Routinen zu hinterfragen, Zusammenarbeit aktiv zu suchen und Verantwortung zu teilen.
Was wir brauchen, sind Strukturen, die den fachübergreifenden Austausch fördern – zwischen Dienststellen, Abteilungen, aber auch mit anderen Sicherheitsbehörden, Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Praxis. Dazu gehören gemeinsame Projekte, Schnittstellen für Datenaustausch und regelmäßige Foren, in denen Analyseergebnisse, Lagebilder und Erfahrungen geteilt werden können.
Analyse als Teil eines größeren Netzwerks von Wissen
Professionelle Analysearbeit bleibt dabei ein zentrales Element, sie darf aber nicht isoliert betrachtet werden. Analysen entfalten ihren Wert erst dann, wenn ihre Ergebnisse auch in anderen Bereichen ankommen und genutzt werden. Das setzt eine bessere Vernetzung vorhandener Analyse- und Informationsstrukturen, transparente Kommunikationswege, durch die Erkenntnisse dort ankommen, wo sie gebraucht werden, sowie eine Kultur des Teilens statt des Hütens von Wissen voraus. Nur so entsteht eine lernfähige Organisation, die auf Veränderungen schnell reagieren kann – und das ist gerade im Sicherheitsbereich unverzichtbar.
Zukunft gestalten – gemeinsam und vernetzt
Der BDK Brandenburg sieht in stärkerer Vernetzung und besserem Wissensmanagement eine der zentralen Zukunftsaufgaben für unsere Polizei. Wenn Informationen, Erfahrungen und Fachwissen gebündelt werden, entsteht Mehrwert – für Ermittlungen, Prävention und strategische Planung gleichermaßen. Nur eine vernetzte Polizei kann auf neue Kriminalitätsformen, hybride Bedrohungen und digitale Herausforderungen wirksam reagieren.
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