Zeitnaher Nachersatz für NRW-Kripo nicht in Sicht

05.02.2008

Mit großem Unverständnis reagierte die Kripo-Gewerkschaft BDK heute auf die Pressemitteilung des Innenministers, der erklärte, dass durch ein "bundesweit vorbildliches Konzept" unter anderem die Ermittlungskommissariate verstärkt würden.

"Das Gegenteil ist leider der Fall", erklärte der stellvertretende Landesvorsitzende Rüdiger Thust heute am Rande der BDK-Bundesvorstandssitzung in Kiel.

Die NRW Kripo ist seit Jahren überaltert. Das "Konzept" des Innenministers, welches nach wie vor nur einer Einheitsausbildung das Wort redet und einen Direkteinstieg in die Kriminalpolizei verhindert, führt zu keinen zeitnahen und vor allem spürbaren Verstärkungen der so genannten Ermittlungskommissariate. Schließlich ist aufgrund der aktuellen Ausbildungsordnung frühestens nach 7 Jahren damit zu rechnen, dass im Streifendienst und in der Bereitschaftspolizei ausgebildete Beamtinnen und Beamte Verwendung in der Kriminalpolizei finden.

"Dieses Ausbildungskonzept spricht leider nicht die zahlreichen Bewerber an, die ausschließlich den Berufswunsch Kriminalpolizei haben. Dieses Bewerberpotenzial gilt es aber aus BDK Sicht zusätzlich zu erschließen. Mit der Wiedereinführung des Direkteinstiegs könnte dieser Nachwuchs deutlich schneller zur Verstärkung/Verjüngung der Kriminalpolizei beitragen.

Ein solches Konzept, welches im Übrigen in zahlreichen anderen Bundesländern mit Erfolg praktiziert wird, hat der BDK auch in NRW eingefordert, um das Nachwuchsproblem der NRW Kripo zeitnah zu lösen.

Wir bedauern, dass der Innenminister sich bisher nicht zu den BDK-Vorschlägen geäußert hat und aktuell mit seiner Pressemitteilung so tut, als sei die Polizeiwelt in Ordnung.

Für Nachfragen: 0172/8837250