Bayern

Ehrenkriminalmarke an Oliver Bendixen

von Hans Wengenmeir, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter – Landesverband Bayern

Ehrenkriminalmarke für Oliver BendixenDer BDK LV Bayern ehrt einmal im Jahr Persönlichkeiten für ihr Engagement im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung bzw. die Unterstützung der Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei!

Nach dem bayer. Innenminister Joachim Herrmann, Frau Reize und Herrn Groß von der Redaktion und Produktion des Fernsehformates XY-Ungelöst und dem Rechtsmediziner Prof. Eisenmenger ist nun Oliver Bendixen der vierte Preisträger.

 

Oliver Bendixen, der Polizeireporter des Bayer. Rundfunks, ist mit seinen Berichten insbesondere dem Polizeireport im Radio seit Jahrzehnten ein Begriff.

Wohl auch deswegen wurde er vor vielen Jahren zum Ehrenkommissar der Bayer. Polizei gekürt. Da eine Karriere bei der Kriminalpolizei natürlich weit schwieriger ist, musste er einige Jahre warten bis ihm nunmehr die Insignien der Kriminalpolizei sprich die „Kriminalmarke“ h.c. zuerkannt werden konnte. 

Immer wieder machte Olli, der in Berlin aufgewachsen ist im Zusammenhang mit Kriminalfällen auf sich aufmerksam.

So ging einige Monate ein Lauschangriff durch den Blätterwald, wo offensichtlich Ermittler des BKA Telefongespräche von Oliver Bendixen belauschten. Interessanterweise zitiert die Süddeutsche Zeitung in diesem Zusammenhang Bendixen wie folgt: „Das kann ich mir nicht bieten lassen – nur weil ich meine Arbeit tue und bei Treffen und Telefonaten Kontakt zu Informanten halte.“ -Zitat Ende-

Normalerweise hat die Polizei Informanten – Oliver Bendixen hingegen hat Kriminalisten + Polizisten als Informanten!

Wer jedoch meint, Oliver Bendixen glaube mit lediglich 30.000 €uro zwei LKA-Beamte zur Herausgabe von Ermittlungsakten i.S. Hypo-Alpe-Adria bewegen zu können, liegt natürlich falsch.

Eine echte Räuberpistole der Presse eben und unser Olli mittendrin zwischen angeblichen Geheimagenten, Bundeskriminalamt und Bestechungsskandal.

Am Rande sei noch erwähnt, dass die Süddeutsche frotzelte, die BKA-Leute hätten  den bayerischen Dialekt von Bendixen bei der Telefonüberwachung nicht verstanden. Dazu muss man wissen dass Oliver Bendixen wie bereits erwähnt aus Berlin stammt.

So hat das BKA auch „Pfird einer“ protokolliert, weil das geläufige bayerische „Pfiat eana“  haben sie wohl nicht verstanden. Ob es an der Dialektik von Bendixen lag, konnte ich leider nicht belastbar recherchieren.

Aber Spaß beiseite, warum haben wir vom BDK ausgerechnet den Journalisten Oliver Bendixen für diese Ehrung ausgesucht? Der Polizeireporter des BR hebt sich wohltuend für uns Kriminalisten vom heute fast üblichen Sensationsjournalismus ab. Und wenn er von einem nicht zumutbaren Saustall spricht, meint er nicht etwa die Politik etc. sondern eine Disco in der Nähe seines Wohnsitzes, die immer für entsprechende Lärmbelästigung sorgt.

In seiner zwar durchaus kritischen, aber immer sachlichen und unaufgeregten Art der Berichterstattung bringt er im Radio den Hörern polizeiliche Arbeit + Kriminalfälle mit ihren Problemen der Ermittlungsarbeit und auch deren Abarbeitung vor Gericht näher. Aktuell berichtet er ja in seiner ihm eigenen Art über den NSU-Prozess in München.

Dabei versteht er es, Sachverhalte informativ und für sein Publikum erklärend darzustellen, ohne belehrend zu erscheinen. Humor und Ironie mag er – Polemik eher nicht, so ist meine persönliche Einschätzung.

Und zum Ende – Oliver Bendixen hat viele Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen gehört aber trotz seiner journalistischen Neugier aus Sicht des BDK zu den Verlässlichen, denn er kann wenn es für die Ermittlungen wichtig ist, auch einmal etwas für sich behalten bzw. Wissen einschätzen und zurückhalten.

Lieber Oliver die Ehrenkriminalmarke, die ich dir heute als Landesvorsitzender im Namen des BDK Bayern übergeben darf wird verliehen!

Verliehen deshalb, weil man etwas Verliehenes ggf. zurückfordern kann. Dies möchte ich nur so nebenbei erwähnen, damit du erst gar nicht in Versuchung kommst, sie für journalistische Recherchen zu nutzen!