Die Kripo braucht euch – NRW stärkt die Ausbildung für junge Ermittler

09.10.2025

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter NRW hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Studierende für die Kripo begeistern können. Mit dem neuen Ausbildungsschwerpunkt „Ermittlungen“ bietet NRW jungen Menschen wieder einen direkten Weg in die Kriminalpolizei. Warum das wichtig ist, was andere Länder vormachen – und warum sich eine Mitgliedschaft im BDK gerade jetzt lohnt – erfährst du hier.
Der BDK NRW war an den Fachhochschulstandorten aktiv

In den vergangenen Monaten war der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) NRW an zahlreichen Orientierungstagen der Fachhochschulen für Polizei und öffentliche Verwaltung präsent. Vertreterinnen und Vertreter des Landesverbands informierten dort Studierende mit dem Schwerpunkt „Ermittlungen“ über die Arbeit der Kriminalpolizei und über die Chancen, die eine Mitgliedschaft im BDK bietet.

Das Interesse war groß: Viele junge Menschen haben sich direkt vor Ort entschieden, dem BDK beizutreten und Teil eines starken Netzwerks innerhalb der Kriminalpolizei zu werden. Auch du kannst jetzt Mitglied werden und schon während des Studiums von den Vorteilen profitieren, die der BDK bietet – von fachlichem Austausch über rechtliche Unterstützung bis hin zu einem direkten Draht zu erfahrenen Ermittlerinnen und Ermittlern in NRW.

NRW macht vor, dass es geht

Nordrhein-Westfalen bildet seit 2023 wieder direkt für die Kriminalpolizei aus. Studierende der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV NRW) können nun bereits während des Studiums den Schwerpunkt „Ermittlungen“ wählen – ein Konzept, das der BDK NRW seit Jahren gefordert hatte.

Dass junge Menschen jetzt von Anfang an kriminalistische Kompetenz erwerben können, ist ein entscheidender Fortschritt,

sagt Oliver Huth, Landesvorsitzender des BDK NRW.

Wir haben immer betont: Die Kripo braucht keine Quereinsteiger, sondern gezielt ausgebildete Ermittlerinnen und Ermittler. Dass die Landesregierung diesen Weg jetzt eröffnet, ist ein starkes Signal für die Zukunft der Kriminalpolizei.

Damit reagiert NRW auf eine Lücke, die lange bestanden hatte. Die Kriminalpolizei war vielerorts zum Sammelbecken erfahrener Einsatzkräfte geworden, die sich nach Jahren im Streifendienst umorientierten – ohne gezielte kriminalistische Ausbildung. Mit dem neuen Ausbildungspfad wird der Beruf wieder greifbarer und attraktiver für Nachwuchskräfte, die gezielt in die Ermittlungsarbeit einsteigen wollen.

Ein Beruf mit Anspruch – und Verantwortung

Wer in die Kripo will, sucht mehr als nur einen sicheren Arbeitsplatz. Ermittlungsarbeit bedeutet analytisches Denken, Teamarbeit und psychische Belastbarkeit. Doch viele junge Menschen wissen gar nicht, wie vielseitig und gesellschaftlich relevant kriminalpolizeiliche Arbeit ist.

Die Kripo ist kein Schreibtischjob, sondern der Ort, an dem Wahrheit ermittelt wird. Gerade junge Kolleginnen und Kollegen brauchen die Chance, ihre Neugier, ihren Spürsinn und ihren digitalen Sachverstand einzubringen – ohne dass sie erst Umwege über andere Laufbahnen gehen müssen.

betont Huth.

Der BDK NRW sieht in der Nachwuchsarbeit deshalb nicht nur ein Personalthema, sondern eine Investition in die Zukunft der inneren Sicherheit.

Andere Länder können nachziehen

Auch wenn NRW mit der direkten Kripo-Ausbildung einen wichtigen Schritt geht, bleibt Luft nach oben – und ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass noch mehr möglich ist.

In Hessen etwa werden bereits seit Jahren spezialisierte Studiengänge mit kriminalwissenschaftlichen Modulen angeboten. Zudem gibt es gezielte Mentorenprogramme, die Nachwuchskräfte frühzeitig an die Ermittlungsarbeit heranführen.

„NRW hat aufgeholt – aber wir sollten uns nicht ausruhen“, sagt Huth. „Wir brauchen jetzt eine dauerhafte Verstetigung der kriminalpolizeilichen Ausbildung und gezielte Karriereanreize. Hessen zeigt, dass Spezialisierung und Praxisnähe gleichzeitig möglich sind.“

Damit steht für den BDK fest: Nur wenn Ausbildung, Bezahlung und Entwicklungschancen zusammenpassen, wird der Beruf für junge Menschen wieder attraktiv.

BDK-Mitgliedschaft: Früh einsteigen, viel profitieren

Gerade für Studierende mit dem Schwerpunkt „Ermittlungen“ bietet eine Mitgliedschaft im Bund Deutscher Kriminalbeamter viele Vorteile. Sie ermöglicht früh den Zugang zu Fachinformationen, berufspolitischen Netzwerken und praktischen Unterstützungsangeboten.

Studierende profitieren insbesondere von:

  • Fachlicher Beratung und berufspolitischer Begleitung
  • Zugang zu kriminalistischen Fachpublikationen und Veranstaltungen
  • Einbindung in die „Junge Kripo“, das Nachwuchsnetzwerk des BDK
  • Austausch mit erfahrenen Ermittlerinnen und Ermittlern in NRW

„Gerade wer sich für die Ermittlungsarbeit begeistert, profitiert enorm von der Mitgliedschaft im BDK“, betont Huth. „Man ist von Anfang an Teil eines professionellen Netzwerks und bekommt Einblick in das, was Kriminalpolizei wirklich ausmacht.“

Mehr Informationen und das Beitrittsformular findest du unter:
👉 www.bdk.de/mitglied-werden

Was die Kripo braucht, um wieder begeistern zu können

Die Kriminalpolizei steht nicht nur für kriminalistische Professionalität, sondern auch für Haltung, Verantwortung und gesellschaftliche Relevanz. Damit sie junge Talente anzieht, muss sie diese Werte sichtbar leben.

Wir müssen zeigen, dass Ermittlungsarbeit modern, anspruchsvoll und sinnstiftend ist. Die Kripo ist kein Relikt aus alten Zeiten, sondern der Ort, an dem Hightech, Rechtsstaat und Menschenkenntnis zusammenkommen.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter NRW fordert daher:

  1. Verstetigung und Ausbau der direkten Kripo-Ausbildung
    Der neue Ausbildungspfad darf kein Pilot bleiben, sondern muss landesweit gesichert und weiterentwickelt werden.
  2. Attraktive Karrierewege für junge Ermittlerinnen und Ermittler
    Wer früh Verantwortung übernimmt, soll auch Aufstiegsperspektiven haben – mit klaren Funktionsstellen und angepasster Besoldung.
  3. Mentoring und Praxisbezug
    Junge Kriminalistinnen und Kriminalisten brauchen Begleitung durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen.
  4. Moderner Arbeitsplatz, moderne Technik
    Ermittlungsarbeit darf nicht an veralteter IT oder zu hoher Belastung scheitern. Digitale Werkzeuge müssen selbstverständlich sein.
  5. Gesellschaftliche Wertschätzung
    Die Arbeit der Kripo muss stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken – durch Informationsarbeit, Hochschulpartnerschaften und Nachwuchskampagnen.

Nordrhein-Westfalen hat gezeigt, dass Veränderung möglich ist. Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent weiterzugehen – damit die Kriminalpolizei nicht nur ein sicherer Arbeitgeber bleibt, sondern wieder das wird, was sie sein sollte: ein attraktiver Beruf mit Haltung, Sinn und Zukunft.

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Foto: Christel Fein, zur Veröffentlichung in den Medien des BDK freigegeben
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