Liberaler Seniorentag 2023

03.07.2023

Digitale Medienkompetenz ist keine Frage des Alters. Bericht von Hans Maile.
Liberaler Seniorentag 2023
Bildquelle: Landtag von Baden-Württemberg

Als Sprecher Pensionäre, Rentner und Versorgungsangelegenheiten habe ich am Samstag, 01.07.2023 am von der FDP im Plenarsaal des Landtags von Baden-Württemberg veranstalteten „Liberalen Seniorentag 2023“ teilgenommen.

Nach der Begrüßung durch den FDP/DVP-Fraktionsvorsitzenden MdL Dr. Hans-Ulrich Rülke und einem Grußwort durch den Stv. Vorsitzender der Liberalen Senioren Initiative Baden-Württemberg (LSI) Wolfgang Baumbast, informierte Prof. Dr. Michael Doh von der kath. Hochschule Freiburg über die SIM-Studie 2021. Dabei handelt es sich um eine Basisuntersuchung zum Medienumgang von Personen ab 60 Jahren in Deutschland. Ausgehend von den Erkenntnissen dieser Studie und den anderen Erkenntnissen und Erfahrungen zu diesem Thema stellte er Möglichkeiten zur Initiierung und Verbesserung der digitalen Teilhabe durch Senioren vor. Interessant war dabei die Erkenntnis, dass über die klassischen Bildungswege wie z.B. Kurse an den Volkshochschulen der Kreis der Nutzer digitaler Medien eher nicht erweitert werden kann.

Um auch ältere Menschen, die bislang keine Berührung mit digitalen Medien haben, zu erreichen, haben sich „peer to peer“-Konzepte als erfolgreicher gezeigt. Diese Konzepte gehen davon aus, dass in den jeweiligen Altersgruppen bereits digital und im Internet aktive Senioren Gleichaltrige besser erreichen können und diese gezielt zum Einstieg in diese Welt ermuntern und sie begleiten. Praktische Beispiele zu diesem Konzept lieferte Frau andDagmar Öttle vom Projekt „dida – digital dabei“ der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart. Diese Einrichtung stellt z.B. „willigen“ Mitbewohnern Tablets zur Verfügung und leitet sie zur Nutzung zur Informationsgewinnung an. Als „erfolgreicher“ Impuls hat sich auch die Einrichtung einer WhatsApp-Gruppe für interessierte Bewohner gezeigt. Diese erhalten dann Informationen der Einrichtung schon ein bisschen vor dem Plakataushang, was dann dazu führt, dass sich diese Gruppen durch neue Interessenten erweitern.

Entscheidend bei diesem Konzept ist der enge Kontakt untereinander. Dieser erleichtert die Ansprache bei Fragen oder Problemen. Die Einstiegsinformationen decken auch nicht die breite
Themenvielfalt von Kursen ab, sondern zielen eher auf spezifische Fragestellungen und Nutzungsmöglichkeiten für genau diese Gruppe.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde deutlich, dass es vielfältige Unterstützungsangebote durch soziale Organisationen gibt. Natürlich wurden auch Ängste und Sicherheitsfragen angesprochen.

Als Quintessenz bleibt die Feststellung, dass es bei zielgerichteten Aktivitäten durchaus gelingt, auch lebensältere Menschen noch an diese Welt heranzuführen. Entscheidend ist hier Kreativität bei der Ansprache der Zielgruppen und zumindest am Anfang die unkomplizierte Ansprechbarkeit für Fragen und Probleme. Nicht für alles ist eine Organisation erforderlich, man kann auch im privaten Umfeld erkennen und einsteigen oder zum Beispiel beim Kontakt in Heimen oder Gruppen mit geeigneten Vorschlägen für diese Themen sensibilisieren.

 

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