Personalmangel oder Arbeitsüberhang?

22.04.2021

Müßig zu diskutieren: Haben wir zu wenig Personal oder zu viel Arbeit? Gerade in diesen Tagen, nach Veröffentlichung der Kriminalstatistik und dem Dienstantritt der „Neuen“, zeigen sich die Defizite wieder einmal überdeutlich.
Personalmangel oder Arbeitsüberhang?

Hannover, 22.04.2021

 

Die Tätigkeit im Polizeivollzug bringt Belastungen mit sich, die es nicht allen erlaubt, bis zum regulären Pensionsalter dienstfähig zu bleiben - auch hier fehlt ein „Einstellen über den Durst“. Freiwillige Lebensarbeitszeitverlängerungen stellen zwar eine kleine Entlastung dar, sie blockieren allerdings längst verdiente Beförderungen - hier fehlt ein gesonderter temporärer Stellenpool!

Daneben hat sich die Arbeitswelt gewandelt: Neben Erziehung und Pflege Angehöriger hat ein attraktiver Arbeitgeber eine andere Work-Life-Balance zu ermöglichen als im letzten Jahrhundert. Stundenreduzierungen oder unbezahlter Urlaub aus bisher nicht zwingend anzuerkennenden privaten Gründen bis hin zum Sabbatjahr sind Möglichkeiten, nicht nur noch stärker motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben, sondern auch eine längere Dienstfähigkeit zu fördern.

Die Möglichkeiten einer Aufgabenreduzierung sind ausgereizt. Immer komplexer werdende Anforderungen im täglichen Dienstbetrieb, obendrein noch gesteigert durch die Pandemieauswirkungen, schließen eine noch stärkere Arbeitsverdichtung aus. Zurzeit müssen örtliche Dienststellenleitung und Personalvertretung mangels Ersatzes zwischen zwei Übeln entscheiden: Ablehnen oder zusätzliche Arbeit anderen aufbürden.

Ein moderner Arbeitgeber nutzt die Chance, auf Dauer eine Win-Win-Situation herzustellen: Durch Vorratseinstellungen die große Zahl der Lücken reduzieren!


Matthias Karsch
Landesvorsitzender

 

 

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