Personalverteilung: Kampf am Buffet der Vollzeitstellen?

20.08.2020

Jedes Jahr das Gleiche – sagen die einen. Zum Glück gibt es noch etwas zu verteilen – sagen die anderen. Und irgendwie haben beide Recht. Es ist gut, dass neue – grundsätzlich junge – Kolleginnen und Kollegen in die Dienstbereiche kommen. Und ja, es muss in gewisser Weise jedes Jahr erneut darum gestritten werden.
Personalverteilung: Kampf am Buffet der Vollzeitstellen?


Wobei in Osnabrück der Eindruck entsteht, dass ein großes Bemühen besteht, „das Richtige“ zu tun. Brennpunkte zu erkennen und im Austausch jenseits von – notwendigen – Rahmenbedingungen Personal im erforderlichen Maß zuzuteilen.

Die Kriminalstatistik als Grundlage zur Bedarfsberechnung birgt dabei allerdings die Gefahr, dass tatsächliche Fallzahlen nicht abgebildet werden. Auslandsstraftaten werden nicht gezählt, und auch nicht die vielen Internetdelikte, bei denen der Tatort nicht bekannt ist.

Die öffentlichen Fallzahlen werden faktorisiert – wieviel Arbeit ist für welche Bearbeitung erforderlich? Wer bestimmt diese Werte?

Stimmt das noch? Ist die Bewertung noch zeitgerecht?

Ermittlungsverfahren sind komplexer geworden. Hohe Datenmengen sind bereits bei Bagatelldelikten auszuwerten. Völlig neue Vorgehensweisen – Internetbetrügereien, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, Cyberkriminalität und Kinderpornografie sind beispielsweise meist international und professionell organisiert. Mit entsprechendem Arbeitsaufwand und fachlichem Know-how.

Da können nicht einfach die alten Grundlagen weiterverwendet werden. Es bedarf einer aktuellen Anpassung. Jedes Jahr wieder. Ehrlich und sachgerecht. Wo Personal fehlt, muss dies sichtbar werden. Dazu bedarf es tatsächlicher Zahlen und ehrlicher Bewertung.

Verteilung nach Bedarf und nicht Proporz


Der Vorstand des
Inspektionsverbandes Osnabrück

  

  

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