„Quo Vadis Kripo Nordhessen“

15.10.2023

so der Titel der Fachveranstaltung, die der BDK Hessen am 21.09.2023 beim PP Nordhessen durchführte. Der stv. Landesgeschäftsführer & BDK-Bezirksvorsitzende Nordhessen, Markus Holzapfel, führte die rund 80 Gäste aus dem gesamten Präsidium zunächst in das Thema ein. " Kriminalität wird immer komplexer und die Anforderungen an die Ermittlerinnen und Ermittler steigen", so Holzapfel. "In dieser Veranstaltung wollen wir gemeinsam diskutieren, wie wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen können."
„Quo Vadis Kripo Nordhessen“

Im Anschluss stellte der Leiter der Kriminaldirektion Nordhessen, Rainer Neusüß, die Ergebnisse der Arbeitsgruppe "Neustrukturierung der Kriminalitätsbekämpfung im PP Nordhessen" vor. Wesentliches Ziel, so Rainer Neusüß sei es die Kriminalitätsbekämpfung beim PP Nordhessen künftig „aus einer Hand“ zu organisieren.  Der Projektauftrag wurde in elf Arbeitspaketen bearbeitet. Als tragende Arbeitspakete nannte Herr Neusüß hier vor allem:

  • Erhebung hessischer und außerhessischer Erfahrungswerte zu Umorganisationsformen
  • Betrachtung bisheriger Projekt- und Arbeitsgruppenergebnisse im PP Nordhessen
  • die geführten Experteninterviews und
  • die sehr umfangreiche Datenanalyse

Die Ergebnisse der Projektgruppe können hierbei in minimalinvasiv umsetzbare Teilbereiche und strukturelle sowie personelle Empfehlungen/Ideen zusammengefasst werden. Die Minimalinvasiven Teilbereiche werden aktuell im PP Nordhessen umgesetzt oder stehen kurz vor der Umsetzung. Weitreichende Veränderungen stehen unter dem Vorbehalt landesweiter Befassungen zu dem Thema "Kriminalitätsbekämpfung". 

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Polizeipräsident Konrad Stelzenbach schwebt eine noch bessere Zusammenarbeit zwischen der Schutz- und der Kriminalpolizei aber auch mit der Staatsanwaltschaft vor. Als Beispiel nannte er hier die, aus seiner Sicht, gelungene Praxis des "Haus des Jugendrechts", dem K 36 der RKI Kassel.

Personalratsvorsitzender Lars Elsebach stellt die Wahrung des Betriebsfriedens in den Mittelpunkt seiner Rede. „Unsere Organisation lebt in hohem Maß von Freiwilligkeit, was sich insbesondere bei der individuellen Auswahl des Arbeitsplatzes wiederspiegelt. Eine Organisationsänderung sollte daher nur mit breiter Zustimmung der Belegschaft erfolgen. Es darf keine Ermittler erster und zweiter Klasse geben", so Herr Elsebach.

Der BDK-Bundesvorsitzende und hessische Landesvorsitzende Dirk Peglow forderte eine Reform der Kriminalpolizei in Hessen. "Die derzeitigen Strukturen sind nicht mehr zeitgemäß", so Dirk Peglow. Er betonte in seinem Statement die Notwendigkeit von flexiblen Strukturen in der Kriminalpolizei. "Wir müssen in der Lage sein, schnell und effektiv auf neue Herausforderungen zu reagieren"

Im Anschluss an die Vorträge fand eine rege Diskussion unter den Teilnehmenden statt. Der BDK Hessen wird das Thema weiter begleiten und zu gegebener Zeit berichten.

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