Tarifrunde TV-L 2025: Jetzt mitmachen und klare Forderungen setzen!

30.09.2025

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder stehen bevor – und diesmal zählt jede Stimme! Der BDK NRW ruft dazu auf, sich aktiv einzubringen. Auf Grundlage der letzten TVöD-Runde zeigt sich deutlich: Reallohnverluste dürfen sich nicht wiederholen. Jetzt ist der Moment, faire Löhne, bessere Bedingungen und echte Wertschätzung einzufordern.

Tarifrunde 2025: Beschäftigte der Länder sind gefragt!

Nach dem Tarifabschluss für Bund und Kommunen (TVöD) im Frühjahr 2025 stehen bald die Verhandlungen für die Beschäftigten der Länder bevor. Die letzte Tarifrunde hat gezeigt: Was nominal erreicht wurde, genügt nicht, wenn Reallöhne durch Inflation und steigende Lebenshaltungskosten kein spürbares Plus bringen. Für rund 1,1 Millionen Beschäftigte der Länder ist die Tarifrunde 2025 (TV-L) daher entscheidend – nicht nur finanziell, sondern auch im Hinblick auf Fairness, Anerkennung und Attraktivität des öffentlichen Dienstes.

Rückblick: Lehren aus der TVöD-Tarifrunde 2025

Der BDK NRW hat die Ergebnisse des TVöD-Abschlusses 2025 kritisch analysiert:

- Die lineare Erhöhung fiel zu gering aus, um Reallohnverluste und Preissteigerungen zu kompensieren.
- Positive Elemente wie höhere Jahressonderzahlungen oder Schichtzulagen können das schwache Gesamtergebnis nicht ausgleichen.
- Die Laufzeit von 27 Monaten (inklusive Nullrunde) verstärkt das Risiko, dass Einkommen und Lebenshaltungskosten weiter auseinandergehen.

BDK-Berechnung: Um aufzuholen – gegenüber den letzten TV-L-Runden und der Inflation – ist eine Forderung von 16,4 % linearer Einkommenserhöhung nötig.

Die Situation der Landesbeschäftigten

- Betroffen: ca. 1,1 Mio. Tarifbeschäftigte (außer Hessen)
- Start der Verhandlungen: 03. Dezember 2025
- Verhandlungspartner: ver.di, dbb, GEW auf Arbeitnehmerseite; TdL (Tarifgemeinschaft deutscher Länder) auf Arbeitgeberseite

Kernherausforderungen

- Inflation und Lebenshaltungskosten steigen stärker als Löhne
- Hohe Belastungen durch Personalmangel, Schichtdienst und zunehmenden Druck
- Fachkräftemangel und sinkende Attraktivität des öffentlichen Dienstes
- Besonders starke Einbußen in niedrigeren Entgeltgruppen
- Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten zur Mitarbeiterbindung

Forderungsschwerpunkte des BDK NRW

- 16,4 % lineare Erhöhung der Tabellenentgelte oder vergleichbarer Gehaltssprung
- Laufzeit: maximal 12 Monate
- Deutliche Erhöhung der Jahressonderzahlungen
- Verbesserung im Zulagenwesen (Schicht-, Gefahren-, Bereitschaftsdienst-, Fachkräfte-, Familien- und Ballungsraumzulagen)
- Flexible Arbeitszeitregelungen, Zeit-statt-Geld-Modelle, Langzeitkonten
- Kostenloses Jobticket im ÖPNV
- Stufengleiche Höhergruppierung und bessere Entwicklungsperspektiven
- Zusätzlicher Urlaubstag ab 2026
- Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten

Mitmachaktion: Eure Stimme zählt!

ver.di hat eine Befragung gestartet, um die Prioritäten der Landesbeschäftigten zu ermitteln. Jede Rückmeldung ist wichtig, um die Forderungen der Arbeitnehmervertretungen mit klarer Rückendeckung in die Verhandlungen einzubringen.

Wer: Alle Tarifbeschäftigten und Beamtinnen/Beamten der Länder
Wann: 01. September bis 31. Oktober 2025
Warum: Um deutlich zu machen, wo die größten Belastungen und Erwartungen liegen

Aufruf an alle Kolleginnen und Kollegen

Die Tarifrunde 2025 entscheidet darüber, ob Beschäftigte endlich die Anerkennung erfahren, die sie verdienen – in Einkommen, Arbeitsbedingungen und gesellschaftlicher Wertschätzung.

👉 Beteiligt euch aktiv an der Befragung und macht eure Forderungen deutlich.
👉 Diskutiert in euren Dienststellen über Belastungen und Verbesserungswünsche.

Fazit

Die letzte Tarifrunde hat gezeigt: Reallohnverluste und lange Laufzeiten dürfen sich nicht wiederholen. Jetzt braucht es klare Forderungen, starke Beteiligung und sichtbaren Druck.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind keine Wunschliste, sondern notwendige Schritte, um den öffentlichen Dienst zukunftsfähig zu machen. Der BDK NRW setzt sich dafür ein, dass diese Forderungen Gehör finden – mit dem Ziel eines Abschlusses, der die reale Situation der Beschäftigten widerspiegelt, Leistung anerkennt und die Attraktivität des öffentlichen Dienstes stärkt.

Gemeinsam können wir das schaffen – zusammen geht mehr!


Christel Fein
Stellvertretende Landesvorsitzende & tarifpolitische Sprecherin
Bund Deutscher Kriminalbeamter NRW e. V.

Schlagwörter
Nordrhein-Westfalen
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