Warum bleibt Niedersachsen?

27.09.2022

…ist eine Frage, die sich an unsere Info der letzten Woche „Wo bleibt Niedersachsen?“ anschließen könnte. Antworten drängen sich auf, wenn man liest: „…die Möglichkeit des Direkteinstieges im Bereich Cybercrime ohne Erfahrungen im Einsatz- und Streifendienst und der Bereitschaftspolizei…“ werde abgelehnt.
Pete Linforth - Pixabay

 

So zu lesen in der aktuellen Veröffentlichung einer Polizeigewerkschaft mit Alleinvertretungsanspruch zum Vorschlag eines Schwerpunktmoduls „Cybercrime“ im Polizeistudium.

Selbst mehrere Momente des Nachdenkens helfen nicht weiter. Es erschließt sich nicht, welche fachlich nachvollziehbaren Argumente zu dieser Bewertung geführt haben könnten.

-> Wie weit weg von kriminalpolizeilicher Basisarbeit muss man sein, um diese Aussage zu treffen?

-> Wie wenig Gehör findet in dieser Gewerkschaft der „Fachausschuss Kriminalpolizei (FA Kripo)“, sogar als zweiter in der Liste aufgeführt mit Abbildung der Kriminaldienstmarke?

-> Warum ignoriert man die Erfahrungen auch von Cybercrime-Fachkommissariaten mit Kolleginnen und Kollegen, die aus den für kriminalpolizeiliche Ermittlungen spezialisierten Studiengruppen direkt dort einstiegen und sehr gute Arbeit leisten?

-> Hat man keinen fachlichen Austausch mit anderen Bundesländern wie z. B. Hessen, wo der Studiengang „Cyberkriminalistik“ nicht einmal mehr neu ist? 1)

Stattdessen wird gefordert: „Spezialisierungen nur in Form von Fortbildungen“.

Aus der Zeit gefallen?

Wir werden weiterhin mit kompetenter Beratung darauf hinwirken, dass im Innenministerium und bei der Polizeiakademie sachgerechte und der aktuellen Kriminalitätslage angepasste Entscheidungen getroffen werden.


Der Geschäftsführende Landesvorstand

 

1) https://karriere.polizei.hessen.de/die-vielfalt-des-berufs/cybercrime/

 

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