Die audiovisuelle Aufzeichnung der Beschuldigtenvernehmung im Ermittlungsverfahren
15.11.2025
ISBN 978-3428192779
Brosch., 347 S.
89,90 €
Jannik Ziesmer untersucht die Bedeutung der Videodokumentation von Beschuldigtenvernehmungen für die Wahrheitsfindung im Strafprozess und ihre praktische Relevanz. Seine Arbeit betrachtet die Entwicklung der Gesetzgebung, Initiativen und Reformvorschläge aus Praxis und Wissenschaft und beleuchtet Chancen und Risiken der audiovisuellen Vernehmung.
Im Mittelpunkt steht die Beschuldigtenvernehmung als weichenstellender Schritt im Ermittlungsverfahren und der Übertrag der Beweise in das Hauptverfahren. Ziesmer analysiert Defizite des tradierten Protokolls, etwa Unvollständigkeit, festgelegte Arbeitshypothesen und typische Vernehmungsfehler, die die materielle Wahrheit gefährden können.
Die Symbiose aus notwendiger Verteidigung und verpflichtender audiovisueller Dokumentation wird von Ziesmer als Vorteil und wünschenswerte Praxis hervorgehoben. Er plädiert dafür, die Verteidigung des Beschuldigten von Beginn der ersten Vernehmung an sicherzustellen. Auch wenn man der Argumentation aus ermittlungspraktischer Sicht nicht folgen mag, ist es wichtig, die entsprechenden Argumente zu kennen.