Die Strafbarkeit mafiöser Vereinigungen in Deutschland

15.11.2025

Zur Reformbedürftigkeit von § 129 StGB im Rahmen der Verfolgung Organisierter Kriminalität vor dem Hintergrund der italienischen Rechtslage Schriften zum Strafrechtsvergleich, Band 26 (Dissertation): Carai, Mona Lisa

Duncker & Humblot, Berlin 2025, 
ISBN 978-3428195862
Brosch., 177 S.
69,90 €


Mona Lisa Carai untersucht in „Die Strafbarkeit mafiöser Vereinigungen in Deutschland“ die Notwendigkeit und den Anspruch einer präzisen strafrechtlichen Auseinandersetzung mit Organisierter Kriminalität (OK).

Sie grenzt das weite Feld der OK begrifflich ein, beleuchtet das historische Phänomen der Mafia und zieht klare Abgrenzungen zum Terrorismus. Dabei zeigt sie die praktischen Schwierigkeiten auf, Organisierte Kriminalität systematisch zu erfassen. Obwohl ein Teil der Arbeit das italienische Recht untersucht, liegt der Schwerpunkt auf der zentralen deutschen Vorschrift § 129 StGB.

Carai behandelt deren verfassungsrechtliche Legitimation, verschiedene Tathandlungen und die Bedeutung der Vorschrift im Gesamtgefüge des Strafrechts. Ein zweites Kernstück der Arbeit ist die Frage, wie OK effektiver bekämpft werden kann. Der Vergleich mit Italien dient nicht als Vorbild für eine direkte Übernahme, sondern ermöglicht einen differenzierten und objektiven Blick auf die deutsche Praxis.

Skizziert werden praktische Ermittlungsstrategien und der Einsatz wirksamer gesetzlicher Instrumente. Deutschland benötige keinen eigenen Anti-Mafia-Paragrafen, da das italienische System hier nicht übertragbar sei. Dennoch empfiehlt Carai flächendeckend Schwerpunktstaatsanwaltschaften sowie ausreichend qualifiziertes und sensibilisiertes Personal bei den Strafverfolgungsbehörden.

Insgesamt bietet die Dissertation einen fundierten, praxisnahen Einblick in die strafrechtliche Bekämpfung Organisierter Kriminalität in Deutschland und liefert wertvolle Impulse für Strafverfolger und Wissenschaft.

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