Aufhebung der Pandemiebereitschaft

05.05.2020

BDK mahnt Besonnenheit anstelle operativer Hektik an
Bereitschaft

Berlin, 05.05.20 – Der BDK sieht die Aufhebung der Pandemiebereitschaft durch das Bundespolizeipräsidium kritisch. Es scheint, als liefern sich einige Präsidenten ein Rennen darum, wer als Erstes wieder 100% der Kollegen/innen auf der Dienststelle hat.

Das sehen wir kritisch. Weder die Pandemie noch das damit verbundene Infektionsrisiko sind schon vorbei. Niemand sollte sich diesem gefährlichen Trugschluss hingeben, noch der Ungeduld, wieder durchzustarten, erliegen.

Bisher ist die Bundespolizei recht gut durch diese Krise gekommen. Die Verlagerung von Stabsbereichen in gestaffelte Aufstellung und wo eben möglich ins Homeoffice hat sich deutlich bewährt. Warum jetzt Infektionen riskieren, wenn die bisherigen Instrumente doch gegriffen haben und die Arbeit trotzdem erledigt wurde?

Aus Sicht des BDK würde die schnelle Anschaffung und Versorgung mit der erforderlichen IT- Hard- und Software jetzt das Gebot der Stunde sein, nicht das „Wiederbefüllen der Dienststellen“. Eine andere Frage ist, warum dies in einigen Direktionen möglich ist, in anderen nicht. Hier wäre einmal mehr geschlossenes Auftreten gefragt.

Auch scheint das Bundespolizeipräsidium bei seinen Überlegungen vergessen zu haben, dass viele Eltern keine oder nur eine Notbetreuung in Kita’s und Schulen haben und sich etliche Kollegen/innen auch um Angehörige und/oder Eltern kümmern müssen.

Der BDK regt einmal mehr an, diese Krise und die durch Homeoffice gewonnen Erfahrungen zu nutzen, bisherige „bewährte“ Arbeitsabläufe kritisch zu hinterfragen und neue, innovative und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle zu entwickeln und auszuprobieren. Angesichts der ungezählten, zunehmend auch ungelesenen Konzepte, Erlasse und Verfügungen wäre es ohnehin nicht schlimm, wenn eine „Verwaltungs-Produktionsverzögerung“ einträte.